26/07/17 Die Erwartungen waren ebenso hoch wie schrill. In zahllosen Interviews hatte Barrie Kosky erklärt, welche Schwierigkeiten er mit den „Meistersingern“ habe und dass Richard Wagner zwar durchaus begabt, jedoch ein veritables „Arschloch“ sei .Wenn man dann noch die letzten Arbeiten des jüdischen Australiers an der Berliner Komischen Oper kennt (dort ist er Intendant) – schrille, schwule Revueelemente und hitzige Personenführung – geht man doch mit einiger Skepsis ins Bayreuther Festspielhaus.
24/07/17An Puppen auf der Bühne ist man gewöhnt, wenn man in Bregenz Rossinis „Mosè in Egitto“ gesehen hat. In München, beim „Oberon“ im Prinzregententheater, der zweiten großen Opernpremiere der Bayerischen Staatsoper, sind sie aber weit größer. Der gegenwärtig allgegenwärtige Nikolaus Habjan ist jetzt dort am Werk.
19/07/17 Sieben Liederabende leisten sich die Münchner Opernfestspiele 2017. Nicht alle waren ausverkauft. Der von Christian Gerhaher war`s, der von Simon Keenlyside nicht. Beide Weltklasse-Baritone trafen an zwei Festspielabenden direkt aufeinander, erst Gerhaher im Nationaltheater, dann der britische Kollege im Prinzregententheater.
05/07/17 Andernorts hat die Operette längst auf den Opernbühnen ihr Revival erlebt. In Zürich hat man in der Ära Homoki bisher einen Bogen darum gemacht. Umso erfreulicher ist es, dass Andreas Homoki nun Léhars romantisches „Land des Lächelns“ auf den Spielplan gesetzt und auch gleich selbst inszeniert hat.
03/07/16 Bis zur Ausgrenzung durch die Nationalsozialisten gehörte der österreichische Komponist Franz Schreker mit seiner sehnsüchtig-üppigen Klangsprache zu den meistaufgeführten Komponisten seiner Zeit. Doch anders als bei den Vertretern der Zweiten Wiener Schule als Wegbereitern der Moderne erlebte sein Oeuvre nur punktuell nach 1945 ein Revival (2005 bei den Salzburger Festspielen).
26/06/17 „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“, so beginnt Heinrich Heines Gedicht „Die Lore-Ley“. Und damit lässt in der Deutschen Oper am Rhein Loge den Vorabend der Ring-Tetralogie beginnen, bevor das „Rheingold“-Vorspiel langsam im Graben anschwillt.
23/06/17 Wer in den Zuschauerraum kommt, der hört sanft an- und abschwellende Klänge, vermischt mit elektronischem Knistern. Auf der Bühne des Muziekgebouw am Amsterdamer Ij-Fluss steht ein riesiger Schädel. Davor bewegen sich kopflose Figuren sanft hin und her. Es sind Soldaten der Terrakotta-Armee, sie klagen ihr Leid in feinen, textlosen Kantilenen.
16/06/17 Passau sei das schönere Salzburg, sagt der neue Intendant der Europäischen Wochen, Thomas E. Bauer. Was die Lebensqualität anlangt, wird er eh recht haben. Jedenfalls gehört Passau nicht ausschließlich den Touristen, auch die Studenten schlagen sich im Stadtbild positiv nieder.