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CD-KRITIK / H.I.F. BIBER
03/09/19 Die Geigen und Violen sprudeln, silberhell tönt die Orgel durch – doch da meldet sich selbstbewusst, fast querulant im fünfstimmigen Satz, die Bassstimme zu Wort. Sie knallt eine andere Melodie, ein anderes rhythmisches Modell hin.
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CD-KRITIK / FRESCOBALDI
02/09/19 Für kleinere und größere Überrschungen für Interpreten und Zuhörer ist Girolamo Frescobaldi allemal gut: Da gibt es beispielsweise ein elendslanges Capriccio mit Vogelschrey. So gut wie in jeden Takt klingt die kleine Terz hinein.
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CD-KRITIK / MOZART / VIOLINSONATEN
27/08/19 Nichts Gewöhnlicheres könnte man sich im ersten Augenblick vorstellen als das Menuett-Thema von Mozarts C-Dur-Violinsonate KV 303 – doch es dauert nur wenige Takte, bis das Streichinstrument die trüberische Ruhe mit rupfigen Einwürfen so aufbricht, dass man als Hörer beinah zusammenzuckt.
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CD-KRITIK / MÜNCHNER FÜRSTENHOCHZEIT
11/07/19 Womit könnte man einen Event wie die Münchner Fürstenhochzeit im Jahr 1586 in musikalischer Hinsicht vergleichen? Mit heutigen Salzburger oder Bayreuther Festspielen? Oder mit einem feinen kleinen Festival für vorwiegend sachkundige Hörer?
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CD-KRITIK / AU LONG DE LA LOIRE
27/06/19 Loire-Könige. Das ist ein Begriff in der französischen Geschichte: Gemeint sind Regenten aus dem Haus Valois, die ihren Hauptsitz nicht in Paris hatten. Sie residierten nach dem Hundertjährigen Krieg gegen England sicherheitshalber in Schlössern des Loire-Tals, quasi im Herzen des Landes.
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CD-KRITIK / CHRISTOPH SIETZEN
25/06/19 Ein junger Schlagwerker muss sich klarerweise an dem zum Star dieser Szene gewordenen Martin Grubinger messen lassen. Der gebürtige Salzburger Christoph Sietzen, 26 Jahre jung, beweist seine Klasse mit zeitgenössischer Musik und als Leader von The New Quartet zusätzlich in Bach-Adaptionen.
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CD-KRITIK / MUSIKALISCHES OPFER
13/06/19 Allemal könnte man fragen: Wie war das an jenem legendären 7. Mai 1747, als Friedrich der Große Lust und Neugier verspürte, den großen Alten, den Vater seines Hofkomponisten Carl Philipp Emanuel Bach, in Sanssouci persönlich kennen zu lernen?
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CD-KRITIK / COUPERIN / LEÇONS DE TÉNÈBRE
19/04/19 Es schadet nicht, sich die liturgische Dramaturgie der Trauermetten auszumalen, wie sie im Frankreich der Zeit Couperins an den vorösterlichen Tagen ausgerichtet wurden. Ein Kerzenständer in dreieckiger Form mit fünfzehn Lichtern stand da, und im Laufe der gottedienstlichen Handlungen wurde eins ums andere gelöscht.
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CD-KRITIK / JEHAN TITELOUZE
16/04/19 Jehan Titelouze (1563-1633) gilt als einer der Schutzheiligen für Organisten. Was ihn von den meisten anderen französischen Kirchen-Tastentigern seiner Zeit unterschied: Titelouze, fast zeitlebens Organist in der Kathedrale von Rouen, hat auch Vokalwerke komponiert, die freilich weitgehend verloren gegangen sind.
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CD-KRITIK / KROPFREITER / ALTDORFER-PASSION
05/04/19 Der Bindestrich ist wichtig. Denn Augustinus Franz Kropfreiters „Altdorfer-Passion“ hat nichts mit einem Dorf zu tun, sondern mit den Passionstafeln des Albrecht Altdorfer aus dem 16. Jahrhundert. „Die Kunst der Donauschule“, eine Ausstellung im Stift St. Florian anno 1965, inspirierte den Stiftsorganisten zu einem atmosphärischen Kammeroratorium.
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CD-KRITIK / TARTINI / SVIRIDOV
21/03/19 Von C.Ph.E.Bach über Quantz bis Leopold Mozart haben alle Lehrbuch-Schreiber der Epoche die Verzierungsanweisungen des Giuseppe Tartini übernommen, und zwar weitgehend unverändert. Die Anweisungen in den Violinstimmen seiner Sonaten sind also der gleichsam kanonisierte Zierrat der Zeit.
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CD-KRITIK / BEETHOVEN / CLAIRE HUANGCI & DEJAN LAZIĆ
06/02/19 Beethoven-Fans, aufgepasst! Wie viele Klavierkonzerte schuf er tatsächlich? Im Vorfeld von Beethovens 250. Geburtstag (2020) kam seine eigene Bearbeitung des Violinkonzerts zum Konzert für Klavier und Orchester D-Dur op.61a gleich zwei Mal auf den Markt.
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CD-KRITIK / ENSEMBLE ODHECATON
24/12/18 Galeazzo Maria Sforza wäre am Stephanitag 1476 doch lieber nicht in die Kirche gegangen. Dort erwarteten ihn die Häscher. Der Mailänder Herzog hat den Dom nicht lebend verlassen. Für Loyset Compère (ca. 1545-1518) hatte das die ungute Folge, dass er sich einen neuen Dienstgeber suchen musste, denn die Witwe verkleinerte die Sänger- und Musikerschar.
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CD-KRITIK / WEGE ZUR STILLEN NACHT
21/12/18 Ein Salzburgerisches CD-Geschenk ist schwer denkbar: Albert Hartinger hat mit seinem Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft und dem Müllner Instrumentalensemble weihnachtliche Musik. Eben die Salzburger Wege zur Stillen Nacht.
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CD-KRITIK / BACH / HIMMELFAHRTSORATORIUM
19/12/18 Bach, der mehr als geniale Recycler seiner selbst: Fast orgiastisch der Jubel der Pauken und der drei Trompeten, im Verein mit Traversflöte und zwei Oboen hört, mit dem Jesus im Himmelfahrtsoratorium hinaufgelobt wird „in seine Reiche“.
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