asdf
 

Stimmen reizen ihn gerade

IM PORTRÄT / THOMAS FÜRHAPTER

22/10/15 Die Stimme wird das Thema seines nächsten Films sein. Viele Stimmen hat der Salzburger Filmemacher Thomas Fürhapter gesammelt, um einem bunten Vogel aus seinem einstigen Schulkollegenkreis auf die Schliche zu kommen: „Michael Berger – Eine Hysterie“ ist im Filmkulturzentrum „Das Kino“ zu sehen.

„Mit dem geplanten Dokumentarfilm 'Stimmen' versuche ich einem unsichtbaren und oft vernachlässigten Phänomen eine Stimme zu geben: der menschlichen Stimme“, erklärt Fürhapter. „Der Film soll das breite Spektrum der Erscheinungs- und Funktionsweisen der Stimme zeigen: von der bedeutungslosen Stimme über die körperlose Stimme bis zur stummen inneren Stimme und dem Verhältnis zwischen Stimme und Politik.“

Am Dienstag (20.10.) hat Thomas Fürhapter, ein in Wien und Salzburg künstlerisch tätiger Filmemacher, im Rahmen der „Cinema Next Filmnacht“ das mit 10.000 Euro dotierte Jahresstipendium Film 2015 des Landes Salzburg entgegen genommen. Das Konzept für die Doku „Stimmen“ hat nämlich die Jury überzeugt. Ihr gehörten diesmal Sigrid Langrehr (Universität Mozarteum), Piet Six (Filmschaffender) und Dominik Tschütscher (Cinema Next) an. Die Jury wählte diese aus insgesamt fünfzehn Einreichungen aus und begründet ihre Entscheidung auch in der Chance, „eine starke Stimme in der Filmszene Salzburgs und eine genauso spannende, mitunter auch eigenwillige Position in der Filmszene Österreichs zu fördern.“

Fürhapter zum Erhalt des Stipendiums: „Das Jahresstipendium des Landes Salzburg für Film verstehe ich als Anerkennung meiner bisherigen Arbeiten“, sagt Fürhapter. Es biete ihm die Möglichkeit, „konzentriert und unter deutlich verbesserten ökonomischen Bedingungen an neuen Projekten arbeiten zu können. Das Jahresstipendium erlaubt es mir, einen neuen arbeitsintensiven Film zu beginnen.“

Fürhapters Film „Michael Berger – Eine Hysterie“ (2010) ist bei Filmfestivals – zum Beispiel bei seiner Erstaufführung bei der „Diagonale“ in Graz – kontrovers diskutiert worden. Es geht um den Salzburger Investment-Bankers Michael Berger, der mir hochriskanten Finanzspekulationen sehr viel Geld verloren hat, jahrelang vom FBI gesucht wurde und schließlich im Gefängnis landete. Der Film nimmt seinen Ausgang in Salzburg und führt über Paris und London nach New York. Dort war der Film auch schon auf festivals zu sehen. (LK/dpk-krie)

Der Dokumentarfilm „Michael Berger - Eine Hysterie“ (2010) von Thomas Fürhapter ist in voller Länge am 24., 25. und 26. Oktober im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ zu sehen – www.daskino.at
Bild: Neumayr/MMV
Zur DrehPunktKultur-Besprechung Ein Börsen-Hai aus Salzburg

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014