Fünfjahresplan mit Tradition und ohne Geld
REST DER WELT / LEHAR FESTIVAL BAD ISCHL
23/12/14 Die Juxheirat. Alexander an der Himmelstür. Clo-Clo. Nie gehört? Das Lehár Festival Bad Ischl präsentiert seine Programm-Pläne für die nächsten fünf Jahre und erregt Aufmerksamkeit mit unkonventionellen Überraschungsmomenten. Alte Stücke sollen in modernem Gewand auch für das 21. Jahrhundert fit gehalten werden, damit das Kulturgut Operette nicht ausstirbt.
Von Elisabeth Aumiller
„Geld ist das Wenigste, das haben wir nicht.“ Darum hat man große Pläne: Sieben Ischler Erstaufführungen wird es in den nächsten fünf Jahren geben. Stücke, die man sonst nirgendwo sehen kann, die lange in Vergessenheit geraten waren, will man auf hohem Niveau präsentieren. „Alte Stücke sollen in modernem Gewand auch für das 21. Jahrhundert fit gehalten werden, damit das Kulturgut nicht ausstirbt“, definierte Intendant Michael Lakner das Alleinstellungsmerkmal des Lehár Festivals. „Unangepasst und unkonventionell“ wolle man dabei vorgehen, außerdem ein „Sprungbrett für junge Talente“ sein und viele Rollen- und Regie-Debüts ermöglichen.
Otto Brusatti im Gespräch mit dem Intendant Michael Lakner und dem Hausregisseur Leonard Prinsloo lenkte bei der Programmvorstellung in Wien die Aufmerksamkeit recht unkonventionell auf die finanzielle Seite des Festivals: „Geld ist das Wenigste, das haben wir nicht“, sagte Lakner, der sodann gemeinsam mit Prinsloo die finanzielle Blöße mit nackten Tatsachen unter allgemeinem Gelächter und einem Regen bedruckter Geldscheine demonstrierte.
Mit einem Wort: Man ist auf der Suche nach privaten Finanziers und Sponsoren. Eine Weihnachtsaktion mit Wertgutscheinen wird angeboten, ebenso eine Mitgliedschaft beim Verein Lehàr Festival mit einem jährlichen Beitrag von fünfzig Euro. Eine Bausteinaktion zu hundert Euro gibt es ebenso wie ein Mitarbeiter- und ein Kundenpaket.
Bad Ischl kommt 2015 zusätzlich zum Musiksommer besondere Aufmerksamkeit zu durch die Oberösterreichische Landesgartenschau, die traditionelle und moderne Gartengestaltung im Kaiserpark vereint.
Wesentlich für den Weg in die Zukunft des Lehár Festival sollen sein: Innovation in Bild und Bühnensprache. Spannender Unangepasstheit der Ästhetik. Unkonventionellen Besetzungen. Und natürlich Operettenraritäten. Auch Aktivitäten für Kinder und Jugendliche mit der Uraufführung einer Kinderoperette stehen an.
