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Weisenblasen für Schlafmützen

SUPERGAU LUNGAU

25/05/23 Tausend Quadratkilometer für zeitgenössische Kunst, lautet das Schlagwort. Ab morgen Freitag (26.5.) wird der Lungau zum Supergau. Bis 4. Juni gibt es 18 Projekte, darunter Orgelklang aus dem Holzpolter, Architektur aus Wasser, Klang und Licht, Wellnes mit Entlüftungsschacht, Sternenfabrik zum Mitmachen oder Jodeln und Weisenblasen – im Liegen und in Zeitlupe.

Von Heidemarie Klabacher

Aus den 18 Projekten herausgegriffen sei die Performative Klanginstallation von Vocal Naps Lungengau. „Stimm-Nickerchen“ heißt die Gruppe mit Anne Glassner, Nicole Krenn und Mona Rabofsky. Sie jodelen liegend und in Zeitlupe. Vocal Naps laden zufällig Vorbeikommende, aber besonders die örtlichen Blasmusikkapellen dazu ein, im Liegen und in Zeitupe zu Musizieren. Weisenblasen für Schlafmützen? „Eine Culture-Clash-Komödie par excellence.“ Aber nicht nur Klamauk: „Es geht um die Suche nach Verbindung und Entschleunigung. Es wird in Resonanz getreten, gehofft, gewünscht und geträumt.“

Angeboten werden auch Workshops. Da ist Anmeldung erforderlich. Wer an einem Workshop teilgenommen hat, darf auch bei der Performance mitmachen. Noten zum Download. Auf der Setlist stehen Jodler: Summersberger, Bamstoana, Langenwander, Wurzhorner. Die Noten gibt es in den für Bläser gängigen Schlüsseln, genau Aufführungsanleitungen stehen auch schon auf dem Notenblatt. „Eigentlich sollte der Ablauf so klar sein, dass man auch ohne Probe an der Performance teilnehmen kann.“ Dresscode: Tracht – gerne die der jeweiligen Blaskapelle, oder Pyjama. Sonst gilt halt: Come as you are! Decke mitbringen!

„Vierzig Mitwirkende zeigen mit ihren Arbeiten, dass ländliche Regionen wie der Lungau außergewöhnliche Orte zeitgenössischer Kunst und zeitgenössischen Denkens sein können. Sie laden  LungauerInnen wie BesucherInnen ein, sich an diesen zehn Tagen  auf den Weg zu machen und in den Austausch zu kommen“, wünschen sich die Verantstalter. Sie laden mit dem Supergau Festival für zeitgenössische Künste zu einer „eigenwilligen Entdeckungsreise durch den Lungau“.

Es soll nicht nur um Unterhaltung gehen. Welche Zukünfte (Plural!) liegen im Lungau? Wieviel Potential für ein nachhaltiges und lebenswertes Miteinander? Wieviel Raum gibt es hier für die Kunst? „Supergau beleuchtet diese und andere Fragen zusammen mit Mitwirkenden und Gästen künstlerisch, kulinarisch, lustvoll – ernsthaft aber auch mit einem Augenzwinkern“, so die Veranstalter. „Performances, Installationen, gemeinsame Wanderungen und  Lagerfeuer bieten reichlich Gelegenheiten zum Diskutieren,  Nachdenken und Feiern.“ Das Supergau Festival ist eine Initiative des Landes Salzburg. Der Eintritt ist frei.

Der Lungau ist ja nicht so riesig, aber als Festivalgelände doch sehr groß. Information ist daher ebenfalls groß geschrieben: Der Info-Kiosk in Tamsweg ist täglich besetzt. Da gibt es tagesaktuelle Veranstaltungstipps und Auskunft zum Festival, aber auch was zum Essen: „Das Projekt Suppengau kocht täglich frische Suppen.“ Der Info-Kiosk Schlossstraße 3 in Tamsweg ist der Treffpunkt für Mitwirkende, Gäste und Team.

Nicht nur das „Wo?“ ist interessant. Gut zu wissen ist auch das „Wie?“ Wie hinkommen nämlich: „Wer es gesellig mag, dem seien die Supertours ans Herz gelegt. Die Supertours sind geführt und haben begrenzte Kapazitäten.“ Da ist also Anmeldung erforderlich. Gleich zur Eröffnung am Freitag (26.5.) gibt es eine Sondertour ab 11.30 mit dem E-Bus. Treffpunkt ist der Info-Kiosk in Tamsweg. An der Rundfahrt nehmen Künstlerinnen und Künstler sowie die Festivalleitung teil. Es geht zu ausgewählten Supergau-Projekten und dann zur Eröffnungsfeier auf dem Camping Campus in Mauterndorf.

Dort gibt es im Laufe des Festivals was zum Mitmachen: Der Camping Campus in Mauterndorf ist „der experimentelle Begegnungs- Lern- und Schaffensort zum Selbermachen“. Da geht es ans Eingemachte. „Wie wollen wir eigenverantwortlich, improvisiert und künstlerisch forschen? Wie miteinander voneinander füreinander Lernen? Wie mit den uns umgebenden Sozial- und Naturräumen umgehen?“ So lauten einige Fragen. „Die Eigenheiten der Alpenregion Lungau werden befragt und im Kontext eigener, geteilter sowie ungewohnter Lebenswirklichkeiten erkundet.“ Die CamperInnen bauen sich ihre Werkstätten und entwickeln ihren eigenen Campus, handwerklich mit Herz und Hand, mit Kessel auf dem Feuer, Holz und Bohrmaschine, Strohballen und Zelt, Versammlungsort und Liegewiese.“

Bilder: Prinz (1); Mori Leboucher (1); Karawane Freiraum (1); Florian Gwinner (1)
Supergau – Freitag (26.5.) bis 4. Juni – Informationen im InfoKiosk und unter –
www.supergau.org

 

 

 

 

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