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Baumstamm folgt nicht dem Naturgesetz

NEXUS SAALFELDEN / KUNSTHALLE

12/04/23 HUGO WULZ – Malerei. RAINER WULZ – Skulptur. Malereien von dem in Saalfelden bestens bekannten Hugo Wulz und Skulpturen von seinem Sohn Rainer Wulz zeigt bis Ende Mai die Kunsthalle im Nexus Saalfelden.

„Hugo Wulz war nicht nur als Maler tätig, sondern auch Gründungsmitglied der Galerie Simmerl in Saalfelden“, erinnert Mario Steidl vom Nexus. „Hugo Wulz, geboren 1936 in Villach, wurde nach seinem Studium der bildenden Künste 1964 mit seiner Frau Roswitha in Saalfelden ansäßig. Er war Gründungsmitglied der Galerie Zell am See und der Galerie Simmerl in Saalfelden, die er von 1976 bis 1986 auch geleitet hat.“ Neben einem qualitativ hochwertigen Ausstellungsprogramm internationaler Künstler*innen fanden in der Galerie Simmerl auch regelmäßig Jazzkonzerte statt: „Hier wurde der Grundstein für das spätere Jazzfestival Saalfelden und das Kunsthaus Nexus gelegt“, so Mario Seidl.

„Hugo Wulz schöpfte aus dem ewig Menschlichen. Sehnsucht, verdrängte Lust, sinnestaumeliges Leben, Todesangst. Seine Kunst aber hatte tiefere Erfahrungen. Sie erfuhr sich durch Lebenslust und Todessucht. Er zechte mit Hieronymus Bosch, schaute das Geheimnis ägyptischer Pyramiden, machte Urlaub in den Höhlen von Altamira, pflanzte Stelen in das Treibhaus diesweltlicher Beliebigkeit und war per Du mit unserem Entsetzen.“

Das schreibt auf der Website des Nexus Bernd Czechner über Wulz den Älteren. „Seine Mittel waren ebenso einfach wie aufwändig, die Vielfalt des Gleichen konterkariert das Klischee. Diese Bilder malen zu können verdankte er einem entsetzlichen Ereignis. Es gewann ihm aber Freunde im Zwischenland, es verfluchte seine Wiederkunft wohl mit der Einsamkeit des Wissenden.“

Rainer Wulz der Jüngere, geboren 1968 in Zell am See, lebt und arbeitet als freischaffender bildender Künstler mit Schwerpunkt Skulptur in St. Jakob im Rosental in Kärnten.

Von 1985 bis 1990 absolvierte er eine Schauspielausbildung für modernes amerikanisches Theater im Actors Studio von George Tabori in Wien. Seit 2008 ist er Mitglied und Beirat des Kunstvereins Kärnten, seit 2010 geht er seinem Lehrauftrag für Kunst im Kontext der sozialen Arbeit an der Caritas Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt nach.

„Die Skulpturen von Rainer Wulz sind im besten Fall entlang der Natur gearbeitet, jedoch selbst dann, wenn das Holz in seiner Farbigkeit und Sinnlichkeit zu dominieren scheint, sind sie kein Spiegel der Natur in künstlerisch ästhetischer Form, sondern ein Einblick in die ihr formimmanenten Prinzipien“, schreibt, ebenfalls auf der Nexus-Webite, Silvie Aigner. „Das Material stellt dabei das Verbindungsfeld dar, in dem sich die Formen konstituieren. Das Ergebnis ist ein Zusammenspiel zwischen gewachsener Form und radikal künstlerischem Eingriff. Der ehemalige Baumstamm formt sich zu einem neuen Sinngebilde und wird zu einem Kunstwerk, das definitiv anderen Gesetzen folgt als die Natur.“ (Nexus / dpk-klaba)

HUGO WULZ – Malerei, RAINER WULZ – Skulptur – bis 27. Mai – kunsthausnexus.com
Bilder: Wulz

 

 

 

 

 

 

 

 

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