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Wenn Holzfäller eine Suppe kochen

WINTERFEST / CIRQUE ALFONSE

01/12/16 Wenn Holzfäller mit atemberaubender Akrobatik beeindrucken, Großväter durch die Luft fliegen, zwischendurch eine Suppe gekocht und auf Baumstämmen getanzt wird, kann das nur heißen, dass die Artisten von „Cirque Alfonse“ ihren großen Auftritt haben.

Von Verena Resch

Denkt man an den Ausruf „Timber!“ („Baum fällt!“), kommen bald muselbepackte Männer mit Vollbärten in Holzfällerhemden oder Achselshirts in den Sinn – und genauso präsentierten sich auch die Mitglieder der kanadischen Zirkusfamilie, die mit ihrem Stück „Timber!“ das diesjährige Winterfest eröffneten.

Das erste Lied lässt noch wenig von der Action erahnen, die noch bevorsteht, doch gleich danach wird es deutlich turbulenter, denn: Eine Suppe will gekocht werden! Und da geht’s rund. Es wird mit Kartoffeln jongliert und während diese noch durch die Luft fliegen, werden sie auch schon halbiert. Salatköpfe werden zerteilt, auf dem Tisch wird getanzt und bald schon weiß man nicht mehr, wo man zuerst hinsehen soll.

Alles, was man beim Holzfällen braucht, wird in die Nummern eingebaut. Äxte fliegen durch die Luft, man springt an gebogenen Sägeblättern haarscharf vorbei, man wagt ein Tänzchen auf rollenden Holzstämmen und veranstaltet ein Wettrennen – doch wehe, einer versucht zu betrügen! Dann wird es laut und wild. Bis schließlich Großvater Alain eingreift, der noch für viele weitere komische Momente sorgen wird, ehe er das stille Örtchen aufsucht, wo er erwartungsgemäß nicht lange ungestört bleibt.

Die Zirkustruppe, die aus Akrobaten und Musikern besteht, verbindet diese beiden Künste meisterhaft.

Die Kunststücke werden mit Livemusik und französischem Gesang untermalt, zwischendurch gibt es auch die eine oder andere Tanzsequenz und zahllose Slapstick-Elemente. Kaum eine akrobatische Disziplin, die ausgelassen wird – von Jonglage über Trapeznummern bis zum Schleuderbrett ist alles dabei.

Mehr als einmal geht ein Raunen durch die Zuschauerreihen und am Ende mag man es kaum glauben, dass tatsächlich nur achtzig Minuten vergangen sein sollen.

Doch was tun, wenn der Großvater trotz aller Action einfach im Schaukelstuhl einschläft? Ganz einfach. Er wird kurzerhand an ein Seil gehängt und auf so spektakuläre Weise in der Luft herumgewirbelt, dass dem Publikum der Atem stockt. Am Ende ist schließlich auch die Suppe fertig, die Familie versammelt sich nach getaner Arbeit um den Tisch und es heißt „bon appétit!“

Aufführungen bis 8. Jänner 2017 im Theaterzelt im Volksgarten – www.winterfest.at
Bilder: Winterfest / Eva trifft

 

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