15/01/15 Den fünften Abend im Zyklus „Die Große Symphonie“ unter das Motto „Russische Nacht“ stellen, war ein wenig gewagt: Diese Zuordnung trifft natürlich auf Piotr Iljitsch Tschaikowski zu, nicht aber auf Aram Chatchaturian, mit dessen Violinkonzert in d-Moll Christine-Maria Höller den Abend eröffnet hat.
12/01/15 „Die alten Ritter konnten durchs Feuer gehen oder Drachen tot machen“, heutzutage könne man seiner Dame höchstens durch eingeschränkten Zigarrenkonsum huldigen, klagte Robert Schumann vor 177 Jahren in einem Brief an Clara. Bissig wird der humoristische Ton, wenn der - vom Schwiegervater in spe strikt abgelehnte Verehrer – sich als Held eines Kotzebue’schen Familienstücks bezeichnet.
07/01/15 Stradivari trifft auf Tuben und all die anderen andere Blasinstrumente: Benjamin Schmid war der Solist im Neujahrskonzert der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg unter Hansjörg Angerer, traditionellerweise am Dreikönigstag zur Mittagsstunde im Großen Festspielhaus.
02/01/15 Josef Radauer ist zu Jahreswechsel immer wieder gut für publikumswirksam zündende Ideen. Diese würzt er aus dem Hintergrund, der Kontrabass-Reihe der Camerata, mit launigen Worten. Das begeistert angenommene Menü diesmal im Großen Saal des Mozarteums: „Grüße aus Küche und Keller“.
02/01/15 Es ist nicht gering zu schätzendes Unterfangen, ausgerechnet am 1. Jänner gleich zweimal hintereinander Beethovens „Neunte“ zu stemmen. Da Chefdirigentin Elisabeth Fuchs ihr Baby betreut, holte sich dazu die Philharmonie Salzburg dazu Debütant Florian Krumpöck. Wirklich begeisterte in diesem Konzert aber nur der Solist Benjamin Herzl.
02/01/15 Nach diesem Dienstagabend im Großen Festspielhaus war die Meinung einhellig: Es hätte sich kein schönerer, beschwingterer Ausklang zum 1. Jänner denken lassen als das, was die Kulturvereinigung diesmal unter der befeuernden Leitung von Leo Hussain angeboten hat.
22/12/14 Wenn der FC Bayern Heimspiel hat, jubelt Martin Grubinger. Wenn Martin Grubinger ein Heimspiel hat, johlt das Salzburger Festspielhaus – und das zu Recht. Sieg auf der ganzen Linie.
19/12/14 Wenn schon weiße Weihnachten ausbleiben, so dürfen die bekanntesten Weihnachtslieder zumindest in blauen Tönen strahlen. Die gängigen Klischees abstreifend, legt Sabina Hank die schlichte Magie der stillsten Zeit im Jahr frei. Es bleibt glitzernde Jazzmusik ganz ohne Lametta und Engelshaar.
19/12/14 Im Jahr 2013 war Jamie Phillips Finalist im Young Conductors Award der Festspiele. Der junge britische Dirigent hat sich international längst bewährt. Am Donnerstag (18.12.) leitete er das Mozarteumorchester im für heuer letzten Abo-Konzert.
15/12/14 Es kann auch einmal so gesagt werden: In der zeitgenössischen Musikszene hat Salzburg inzwischen das ganze Jahr über Festspielsituation im Zusammenwirken von oenm und Mozarteum. Jüngstes Beispiel - ein Werke-Kanon um den Komponisten Tristan Murail, seine Schüler und wesensverwandte Kollegen.
09/12/14 Man hört ein kurzes Pochen, sieht Bilder der Zerstörung und dann Stille. Fünfzig Minuten lang zweifeln, leiden und singen Gesangsstudenten der Universität Mozarteum – ohne jeglichen Ton. Eine stumme Oper singen: Was eigentlich der Logik nach nicht möglich ist, haben diese Studenten mit Bravour vollbracht.
09/12/14 Die Paul Hofhaymer Gesellschaft schlägt die Brücke vom Mittelalter ins Heute: Diesmal mit Marienliedern des Mönchs von Salzburg und einer Uraufführung basierend auf den Texten des Mönchs von Bruno Strobl.
09/12/14 „Ich komponiere überall, mein Skizzenbuch verlässt mich nicht.“ Ein Komponistenporträt in Ton und Text war der Liederabend im Rahmen der internationalen Tagung „Richard Strauss als Liederkomponist“ von 4. bis 6. Dezember an der Universität Mozarteum. Zu Gast im Solitär in Salzburg: Junge Sängerinnen und Sänger aus München.
08/12/14 Fein, dass die „Dialoge“ immer wieder Komponisten vorstellen, die nicht so ganz den gestrengen Avantgarde-Begriffen mancher Moderne-Festivals entsprechen. War es im Vorjahr Manfred Trojahn, so ist es heuer Peter Eötvös, der beweist, wie packend neue Musik ohne groß geschriebenes N sein kann.
08/12/14 Wie die „c-Moll Messe“ im Festspielsommer, muss das „Requiem“ im Festivalwinter erklingen: Bei beiden Mozart-Fixstartern ist das Ergebnis nicht selten das Produkt eher zufällig zusammen gewürfelter Dirigenten und Solisten. Ein strahlender Fixstern ist der Salzburger Bachchor.