RING DER STADT SALZBURG FÜR HELGA RABL-STADLER
Leben ja, sterben nein – nicht einmal für die Festspiele
05/08/14. Ihr Name ist untrennbar mit den Salzburger Festspielen verbunden: Für ihre Verdienste um die Stadt Salzburg überreichte Bürgermeister Heinz Schaden am Montag (4.8.) den Ring der Stadt Salzburg an Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.
„Grande Dame und Gesicht der Festspiele in der Welt“: So nannte Heinz Schaden die Festspielpräsidentin in seiner Laudatio bei der Überreichung der „mit Abstand emotionalsten Auszeichnung, die Salzburg zu vergeben hat“.
Wie auch die Präsidentin selber in ihrer Ansprache, erinnerte der Bürgermeister an die „Überraschung, und durchaus auch in der Öffentlichkeit getätigten ‚blöden Bemerkungen‘“, als Helga Rabl-Stadler 1995 als erste Frau die Präsidentschaft der Festspiele übernommen hatte. Diese Stimmen habe sie jedoch alle und schnell zum Schweigen gebracht.
Die Liste der guten Gründe, für die man ihr jetzt den Ring der Stadt verleihe, sei lang und reiche von den Um- und Neubauten im Festspielbezirk, „die sie mit Leidenschaft und Hartnäckigkeit in die Realität umgesetzt habe“, über ihre „weltmeisterlichen Fähigkeiten“ in der Sponsorensuche bis zur Tatsache, „dass sie in allen wechselhaften Konstellationen der vergangenen Jahre für die Identität und Kontinuität der Festspiele“ stehe.
Es werde oft gesagt, sie lebe und sterbe Festspiele, sagte Helga Rabl-Stadler in ihren Dankesworten – und stellte gleich einmal klar: „Leben ja, sterben aber nicht!“ Sie habe sich entschlossen, als Präsidentin zu bleiben und gemeinsam mit Sven-Eric Bechtolf die Leitung bis 2017 zu übernehmen. Man habe „wieder einen Horizont gesehen“, der sich durch die Valorisierung der Subventionen aufgetan habe.
Gratulanten beim Festakt in der Salzburg Kulisse waren u. a. LH Wilfried Haslauer, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Stadtrat Johann Padutsch, Magistratsdirektor Martin Floss, Rektor Heinrich Schmidinger, Architekt Wilhelm Holzbauer, Freunde-Präsident Heinrich Spängler, der designierte Intendant Markus Hinterhäuser, sowie Intendant Alexander Pereira, Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf, sowie zahlreiche Künstlerinnen und Künstler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Festspiele.
Helga Rabl-Stadler, geboren am 2. Juni 1948 in Salzburg, studierte Jus, Publizistik- und Politikwissenschaft. Bis 1974 arbeitete sie in Wien als Journalistin bei der „Die Presse“ und der „Wochenpresse“. Von 1974 bis 1978 hatte sie als erste Journalistin eine innenpolitische Kolumne im „Kurier“. Von 1983 bis 2008 war sie als Miteigentümerin und Gesellschafterin des Modehauses Resmann in Salzburg und Linz tätig. Während ihrer Zeit als ÖVP-Nationalratsabgeordnete von 1983 bis 1990 setzte sich Helga Rabl-Stadler vor allem für flexible Arbeitszeiten und liberalere Ladenschluss-Zeiten ein. Außerdem engagierte sie sich für die Verankerung von Sponsoring im Steuerrecht. Von 1985 bis 1988 wirkte sie – wiederum als erste Frau – als Vizepräsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer, danach bis 1995 als deren Präsidentin und Finanzreferentin mit 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Am 26. Jänner 1995 wurde sie zur Präsidentin der Salzburger Festspiele ernannt. „Außer dem Amt des Bundespräsidenten gibt es kein Amt, das ich lieber antreten würde“, hat Helga Rabl-Stadler damals gesagt.
Schon jetzt legendär sind ihre Leistung bei der Sponsoren-Akquise. Nestlé, Audi, Siemens und Rolex, die derzeitigen Hauptsponsoren, haben die Festspiele ihrer Präsidentin zu verdanken. Als Gipfel ihrer Sponsoring-Erfolge gilt die Finanzierung des „Hauses für Mozart“, bei dem die Festspiele von über 36 Millionen Euro Gesamtkosten vierzig Prozent selbst aufgebracht haben. Der Ring der Stadt Salzburg ist nicht die erste große Ehrung für Helga Rabl-Stadler: Sie ist Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Salzburg und seit 2006 Ritter der Französischen Ehrenlegion. (InfoZ/dpk-klaba)