23/06/14 Wir kommen ermüdet aus einer Aufführung, in der es behend spuken sollte, die uns lustvoll irritieren will und vielleicht sogar hintersinnig bespaßen. Aber irgendwie will eben diese Leichtigkeit nicht in Gang kommen. Das Vergnügen scheint bei der diesjährigen Opernproduktion der „Styriarte“ auf Sommerschlaf gegangen zu sein.
REST DER WELT / NATIONALBIBLIOTHEK / KINDER ABRAHAMS
11/06/14 Der vermeintliche Evangelist Nikodemus hat es ganz genau gewusst: Seine Schilderung ähnelt einem modernen Film-Prequel oder -Sequel, das erzählt, was vor, nach oder neben der Haupthandlung geschah. Da wird also berichtet, wie Jesus zwischen Kreuzigung und Auferstehung in die Hölle hinabsteigt, um den dort Gefangenen zu predigen und Adam in den Himmel zu führen.
04/06/14 Nur zwei haben ein Gesicht, und die beiden sind einer. Der Eine, Stefan Hunstein, stellt sich uns als Archibald vor, Spielleiter der bevorstehenden bitterbösen Clownerie. Aber er bekommt kommt augenblicklich Konkurrenz von einem Zweit-Archibald: Felix Burleson aus den Niederlanden ist wirklich afrikanisch-stämmig.
27/05/17 „Die Geschichte könnte noch lange weitergehen“, verrät die wandernde rote Schrift, „aber es hat absolut keinen Sinn“. Zum letzten Mal hat Konstantin Bogomolov die Lacher auf seiner Seite. Mit Entsetzen treibt er nicht wenig Scherz in „Stavangera (Pulp People) bei den Wiener Festwochen.
REST DER WELT / WIEN / DIE GESCHICHTE VOM FRÄULEIN POLLINGER
16/05/14 „Oft nützt im Leben der beste Wille nicht“, sagt Eugen zu Agnes – ein herzensguter Mensch zu einer jungen Frau, die sich unter normalen Umständen auch nichts vorwerfen lassen müsste. Aber was sind schon normale Umstände, wenn beide nicht die leiseste Aussicht auf abgesicherte Existenz haben in Zeiten der Depresssion?
REST DER WELT / GRAZ / DAS SCHEISSLEBEN MEINES VATERS...
02/05/14 Was für ein Panoptikum, wenn sie zum Schlussapplaus gemeinsam auf der Bühne stehen: Superman, der Pappkamerad, der auch eine (kleine) Rolle als Ausstattungsstück gespielt hat – und Andreas Altmann, Autor des Bestsellers in eigener Sache, schlecht rasiert, in Lederkluft, mit der obligaten Schiebermütze.
14/04/14 Die Staatsoper ersetzte die ungeliebte Inszenierung von Barrie Kosky durch eine Neuproduktion von Andreas Homoki. Er versetzt Wagners „Lohengrin“ in die gesellschaftliche Enge eines Alpendorfs an der Schwelle zum vorletzten Jahrhundert.
31/03/14 Mehr Kargheit ist fast nicht denkbar auf der Drehbühne: Ein schlichter Tisch mit ein paar Sesseln vorne, ein Bett hinten. Wo sich das (Dorf-)Leben eben abspielt. Das kann in Mähren sein, muss es aber nicht. – In der Grazer Oper spielt man Leos Janáceks „Jenufa“.