31/03/15 Uwe Eric Laufenberg, der Regisseur des Linzer „Ring“ und Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, verortet die Handlung in einem dämmrigen Kohlenkeller, der durch zwei Paternoster mit dem herrschaftlichen Oben verbunden ist. Dort lebt die Herrin Klytämnestra mit Aegisth, im Keller ihre Tochter Elektra.
27/03/15 Zwei Frauen und vier Männer sind in Frauenkleider geschlüpft. Sechs Marien also gleich. Keine wird Woyzecks Kuss überleben, eine nach der anderen sinkt zu Boden. Woyzeck greift sich wieder das Blumensträußchen und geht zur Nächsten.
17/03/15 „Hattest du wen ihm Krieg?“, fragt Irina ihren Mann, nachdem er sie zum wiederholten Male von sich gestoßen hat. „Ja“, sagt er, „Da hatte ich mich.“ Selbstverloren taumeln sie dahin, die Protagonisten der Anna Jablonskaja. Man hält ihnen die Daumen, dass sie irgendwie wieder in sich hinein finden.
10/03/15 Der Salzburger Regisseur und Maschinentheater-Spezialist Hubert Lepka ist kein Neuling, was die Linzer Klangwolke anlangt: Hier hat er zu diesem Anlass schon „Teilung am Fluss“ (2005) und „Baby Jet“ (2010) realisiert. Heuer, am 5. September, ist „Hochwald“ das Thema.
27/02/15 Joseph Roth, mit seinen Endzeit-Schilderungen der Monarchie („Radetzkymarsch“, „Kapuzinergruft“) heute präsenter als mit seinem seinerzeitigen Erfolgsroman „Hiob“, war ein Meister der biographischen Langzeit-Schilderung. „Hiob“ ist nun im Linzer Landestheater auf der Bühne zu sehen.
20/02/15 Wo Capriccio, Präludium oder Toccata draufsteht, ist Improvisation drinnen. Wie im Jazz oder im Rock heute, wurde schon in der Renaissance und im Barock improvisiert. „Das Unerwartete wurde zum Ereignis.“ Ein Ereignis wird auch die erste komplette Wiederaufführung der Oper „Il Germanico“ von Nicola Porpora seit ihrer Uraufführung 1732 in Rom.
11/02/15 Mit den letzten, leise-melancholischen Klängen von Tschaikowskys berühmter Symphonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ ist vor ausverkauftem Festspielhaus die dritte Wintersaison der Tiroler Festspiele Erl erfolgreich zu Ende gegangen. „Così fan tutte“ und „Fidelio“ waren die Verkaufsrenner.
20/01/15 Es läuft auf ein Seelen-Pogrom an allen Mariettas dieser Welt hinaus: In Johannes Eraths Grazer Inszenierung von Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ liegen die Dinge psychologisch noch ein wenig krasser als im freudianisch angehauchten Libretto.