30/09/19Sie hat mich nie geliebt: Wenn König Philipp dies am Beginn des dritten Akts von Verdis Don Carlo an seiner (zu) jungen Gattin Elisabeth beklagt, ist er normalerweise einsam auf der Bühne. In der Grazer Oper sitzt Prinzessin Eboli während dieser Arie auf des Königs Knien. Die Nacht hat er nicht allein verbracht...
27/09/19 „Leute, die an nichts zweifeln, nicht einmal an der eigenen Intelligenz, obwohl sie das dringendst tun sollten“: Damit in etwa ist die reichhaltige Personnage der Roman-Trilogie Vernon Subtex von der Französin Virginie Despentes hinlänglich umschrieben. Mit einer über viereinhalbstündigen Dramatisierung eröffnete das Schauspielhaus Graz seine Spielzeit.
25/09/19 Das Theater an der Wien eröffnete die neue Saison mit Dvořáks Nixen-Tragödie Rusalka. Amélie Niermeyer deutet das lyrische Märchen surrealistisch. Mehrheitlich Zustimmung gab es für die Protagonisten und das von David Afkham geleitete ORF Radio-Symphonieorchester.
23/09/19 Die Waffenlobby gehört in die Schranken gewiesen! In Giacomo Meyerbeers Oper Le Prophète, zur Saisoneröffnung produziert im Linzer Musiktheater, fuchteln von der ersten Szene weg andauernd zwielichtige Gestalten mit Pistolen herum. Unter Waffenscheinpflicht sollte man aber auch Holzhacken stellen, auch Seile, Schießpulver und – wenn ich die etwas kryptische Finalszene recht deute – sogar Giftgas.
12/09/19 Gut, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die überwiegende Mehrheit im Publikum Heimito von Doderers Die Merowinger nicht gelesen hat. Man kann ihnen also gut das erzählen, was Franzobel als Text-Überschreiber und Anna Badora als Regisseurin im Wiener Volkstheater herauslesen.
02/09/19 30.500 Besucher und eine Auslastung von 96 Prozent bei den 43. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Kommende Spielzeit stehen Raritäten wie Leonora von Ferdinando Paër, die Intermedien zu La pellegrina sowie Alessandro Melanis L‘empio punito auf dem Programm.
12/08/19 Franz Lehárs wohl unbekannteste Operette, Clo-Clo, wurde am 10. und 11. August beim Lehár-Festival in Bad Ischl semikonzertant aufgeführt. Ein rauschender Erfolg für ein wieder entdecktes Kleinod – und den frechsten Lehár, den es gibt.
09/08/19 Wie so oft bei antiken Stoffen geht es auch hier um mehrfachen (Königs)Mord, um Intrigen und Rache, um Hass und Liebe: Mit Merope von Riccardo Broschi begannen die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Jubel im Tiroler Landestheater für fünfeinhalb Opern-Stunden.