Rang drei auf der lokalen Festival-Liste
HINTERGRUND / WINTERFEST
04/01/12 Zehn Euro pro Sitzplatz, und nicht wie bisher 4,55 Euro - diese Subvention würde dem Winterfest den Fortbestand sichern. Georg Daxner, Intendant des Festivals mit Nouveau Cirque im Volksgarten, und Reinhold Tritscher, Vorsitzender des Trägervereins, haben sich am Mittwoch (4.1.) in Sachen Geld an die Öffentlichkeit gewandt.
Keine Frage: Auf der Kultur-Skala steht das Winterfest ganz weit oben. "Das Winterfest hat ein Stammpublikum in Stadt und Land Salzburg und weit darüber hinaus, das sich alljährlich von diesem ganz anderen Festival und dem weltstädtischen Flair überraschen und verzaubern lässt", so Georg Daxner. Die "wahre Sensation" sei die Vielschichtigkeit dieses Stammpublikums. Das Winterfest spreche Menschen aus allen Bevölkerungsschichten an, mehr als 25.000 pro Jahr. Damit sei es "das größte Festival für zeitgenössische Circuskunst im deutschsprachigen Raum" und rangiere in Salzburg auf Rang drei unter den Kunst- und Kulturfestivals.
Das Winterfest braucht, will man es im Dezember 2012 wieder in derzeitiger Form auf die Beine stellen, ein Budget von 1,25 Millionen Euro. Das sind fünfzig Euro pro Eintrittskarte. Sechzig Prozent (750.000 Euro) kann man aus dem Kartenverkauf abdecken, zwanzig Prozent (250.000 Euro) stellen Sponsoren bei. Es fehlt also genau ein Fünftel, 250.000 Euro. Dafür wollen Georg Daxner und Reinhold Tritscher die öffentliche Hand in die Pflicht genonmmen wissen. Zwar gelte es "Dank zu sagen an Politiker und Förderer in Stadt und Land und ein wenig auch an den Bund, die hinter der Idee stehen und sich in ihren jeweiligen Bereichen für diese Förderungen stark gemacht haben", aber 2011 sei man eben nicht über 121.000 Euro hinausgekommen.
Die Stadt gab 60.000 Euro (plus einem Entschuldungsbeitrag von 30.000 Euro), das Land 11.000 Euro (plus 7.000 Euro Entschuldung). Dazu flossen noch 20.000 Euro aus dem Tourismusressort in Richtung Volksgarten. Das Doppelte möchte man erreichen.
Die Winterfest-Betreiber weisen darauf hin, dass Förderung nicht nur kostet, sonder sich auch rechnet: "Vom Winterfest und von der Gastronomie im Zelt fließen mehr als die Hälfte der benötigten Subventionen als Steuern und Abgaben sofort an die öffentliche Hand zurück."
Was die Winterfest-Organisatoren mit ziemlicher Sicherheit garantieren können, ist die Planungssicherheit. Das Publikum hat Georg Daxner noch nie in Stich gelassen: "Der angeführte Nettoerlös aus Kartenverkauf (ohne Umsatzsteuer und mit diversen Ermäßigungen) wurde sowohl im Vorjahr als auch heuer erreicht." Die Sponsoren sind treu und beileibe nicht knausrig, aber "dieses Niveau kann nur gehalten werden, wenn der Umfang und die Qualität des Festivals bestehen bleiben." (dpk-krie)