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In der Stille ruht die Kraft

SOMMERAKADEMIE MOZARTEUM / ERÖFFNUNG

16/07/13 Ob die Nummer 97 oder 98 – Leiter Alexander Mullenbach war sich in seiner Eröffnungsrede darüber nicht so ganz sicher. Sicher und stolz allerdings, dass die Universität seit 1916 die somit älteste und mittlerweile auch längst weltweit größte dieser Veranstaltungen ihr Eigen nennt.

Von Horst Reischenböck

Auch die vom einstigen Sándor Végh-Schüler Lavard Skou-Larsen geleiteten Salzburg Chamber Soloists zählen schon seit Jahren zu den Stützen der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum, vor allem für die Teilnehmer an dem jedes Mal am Anfang stehenden Dirigentenkurs.

Aus der Ruhe erwächst die Kraft, auch die der Musik. Dementsprechend stellte Skou-Larsen Montag (15. 7.) im Großen Saal des Mozarteums Walentyn Sylvestrows „Stille Musik“ für Streichorchester an den Beginn des von ihm erkorenen Programms. Drei Teile, in und mit denen der ukrainische Komponist erst vor rund einem Dutzend an Jahren den Beweis antrat, dass es auch heute noch durchaus möglich ist, Klänge ohne Dissonanzen aneinander zu reihen. Ein durch und durch eher getragenes Werk, geeignet zur Kontemplation und fast noch mehr vielleicht zur Entspannung innerhalb einer Wellness-Oase.

Im Anschluss daran ging’s gelegentlich dann doch etwas bewegter zu. Zumal der Amerikaner Aaron Copland, dessen Vorfahren aus dem mit Salzburg eng verbundenen Litauen stammten, sein „Appalachian Spring“ ja ursprünglich als Ballettmusik für die Truppe von Martha Graham konzipierte. Skou-Larsens eigenen Worten nach reiste er mit den Musikern schon öfters über das Gebirge in den USA – so waren ihm jene acht Teile, die der Komponist zu einer Suite aus seiner Partitur zog, sicher auch ein Herzensanliegen. Dementsprechend emotional fächerte er jedenfalls perfekt und präzise taktierend ihre hier gebotene Originalgestalt auf, in der die Streicher nur durch Klangtupfer von jeweils einer Flöte, Klarinette, Fagott sowie Klavier angereichert werden.

In Mozarts C-Dur-Sinfonie KV 200 agierte Lavard Skou-Larsen, wie zu Mozarts Zeiten üblich, als Primus inter pares, sprich: als Konzertmeister. Er stachelte seine Mitstreiter zu einer wirbelnden Interpretation an: in den Ecksätzen wie auch im Menuett vorwärtsdrängend befeuert durch die eingefügte Pauke. Schlusspunkt eines festlichen Auftakts, wie er schöner, besser kaum zu denken gewesen wäre.

Die Internationale Sommerakademie der Universität Mozarteum dauert bis 24. August – www.moz.ac.at
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