Mannerschnitten, Stimmartisten und Figurentheater sowieso
HALLEINER FESTWOCHEN
03/06/11 Die Halleiner Festwochen haben viel zum Werden der Marke „Kulturstadt Hallein“ beigetragen: „Die Arbeit des Kulturforums Hallein wird auch von Politik und Wirtschaft als wichtig erachtet“, so Kulturforumsleiter Friedl Bahner. Längst habe Hallein ein Image, das dem alten Bild der reinen Industriestadt „Paroli bietet“. Von 17. Juni bis 2. Juli finden die Halleiner Festwochen 2011 statt.
Von Heidemarie Klabacher
„Wichtig ist uns seit jeher die Präsentation international etablierter und junger regionaler Künstler“, sagt Friedl Bahner bei der ebenfalls schon „traditionellen“ Programmpräsentation beim „Hohlwegwirt“. Der fruchtbarste Boden für heimische Künstler und zugleich einer der wichtigsten Kooperationspartner sei das „Musikum Hallein“: „Es ist schön zu beobachten, welche Karrieren die jungen Künstler machen, die sich bei uns schon in ganz jungen Jahren einem interessierten Publikum präsentiert haben.“
Ein weiterer Grundgedanke bei der Konzeption der „Halleiner Festwochen“: „Es geht uns nicht darum, kulturelles Geschehen als ‚Kampfmittel’ einzusetzen, sondern eher als allgemeines Lebensmittel“, so Bahner. Das war in den 90er Jahren anders, „als wir vom Kulturforum mit der damaligen Stadtregierung im Clinch lagen“. Heute gehe es längst darum, die Menschen „neugierig zu machen“ und sie dazu zu verführen, „mit uns zusammen auch Experimente zu wagen“. Und das funktioniert!
Tatsächlich befinde sich das Kulturforum Hallein in der a-typischen Situation, „dass es uns finanziell nicht schlecht geht“, so Friedl Bahner. Daher könne und wolle man sich gelegentlich auch kleinere Veranstaltungen „leisten“, die eher ein „Minderheiten“-Programm bieten.
37 Veranstaltungen stehen heuer von 17. Juni bis 2. Juli auf dem Programm: „Auch wenn zwei Termine an einem Tag angesetzt sind, geht es sich aus, dass man alle Veranstaltungen besuchen kann. In fast allen Fällen ist es sogar dramaturgisch sinnvoll, die beiden Veranstaltungen hintereinander zu besuchen.“ Es gibt treue Seelen im Publikum, die sich für die Halleiner Festwochen sogar Urlaub nehmen, berichtet Bahner. 6710 Besucher haben voriges Jahr die Halleiner Festwochen besucht. Sensationell günstig ist mit 55 Euro das Abo für alle Veranstaltungen: „Das ist zwar Kulturforumsmitgliedern vorbehalten.
Aber auch wenn jemand noch kurzfristig Mitglied werden will, kommt er oder sie in den Genuss der Ermäßigung.“ Mäßig sind die Preise überhaupt: 14 Euro kostet die reguläre Einzelkarte, 12 Euro die ermäßigte und 10 Euro die Einzelkarte für Kulturforums Mitglieder.
Sechs Mal klassische Musik, vier Mal zeitgenössische Musik, vier Mal Weltmusik, ein Mal Jazz, zwei Mal Unterhaltungsmusik, fünf Mal Literatur und Musik, zwei Mal Kindertheater, drei Mal Theater, ein Mal Lesung, ein Mal Kabarett, drei Mal Music-Comedy, vier Mal Performance und ein Mal Ausstellung stehen auf dem Programm.
Am 18. Juni lädt die Halleiner Quadrophonie auf eine „tour d'horizon durch die lächelnde Musikgeschichte“. Höhepunkt ist die Uraufführung eines Werks von Theodor Burkali, „die auch die Ohren und Herzen jener erfreuen wird, die weniger Erfahrung mit zeitgenössischer Musik haben.“ Lebensfreude pur vermitteln wird am 23. Juni das Ensemble IYASA/Zimbabwe mit „Streets of Africa”: “Sie bringen das Leben und die Sonne Afrikas auf die Bühne.“ Offiziell eröffnet werden die Halleiner Festwochen am 18. Juni von „Voices Unlimited“.
Die Literaturvermittlerin und Fotografin Christina Repolust hat sich bei 19 Halleiner Familien zum Essen eingeladen - um mit den Menschen gemeinsam „Über den Tellerrand“ zu blicken: „Mit dem Bürgermeister hat sich ein Packerl Manner-Schnitten geteilt. Nicht alle haben gekocht, aber alle waren begeistert.“