Don Giovanni und die Handtasche
STIFTUNG MOZARTEUM / KLANGKARTON
17/09/13 Verpackt im „Klangkarton“ ist das Programm der Stiftung Mozarteum für Kinder, Familien, Jugendliche und Junggebliebene. Drin sind Konzerte, Workshops und museumspädagogische Projekte – aber auch das Mozart Kinderorchester. 10.000 Kinder und Jugendliche nehmen pro Jahr teil. - Der Klangkarton 2013/14 ist bunt gefüllt.
Von Heidemarie Klabacher
„Die Kammer I – Verführung pur und obskur“ - das klingt aufregend, fast schräg, und bringt auch tatsächlich Don Giovanni, die Handtasche und das Thema „Verführung“ unter einen Hut. Das zweite Projekt „Die Kammer II – Amadeus pur und obskur“ bringt dagegen „Live Act und Clubbing Abend“ ins Programm der Stiftung Mozarteum Neue Saison, neue Töne – in Wort und Musik.
So gibt es heuer erstmals ein spezielle Konzerte für die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen. Die Kinder- und Kleinkinderreihen „Mittendrin“, „Lausch-Konzerte“ und „Piccolo-Konzerte“ haben ja längst „eingeschlagen“ beim Publikum: Die erfolgreichen Familienkonzerte für Kindergartenkinder würden heuer „um die Nachfrage bedienen zu können“ zu jedem Termin zwei Mal stattfinden, sagt Antje Blome-Müller, die Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung der Stiftung Mozarteum.
Auch in den regulären Konzerten seien die Kinder und Jugendlichen mehr als willkommen: „Neben der neu eingeführten Flatrate für Jugendliche bis 26 Jahren für alle Saison-Konzerte im Großen Saal haben wir attraktive Angebote für die Dialoge und die Mozartwoche“, berichtet Matthias Schulz, der Geschäftsführer und Künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum und betont: „Es ist weder ein großer Rucksack an Wissen, noch ein feiner Anzug notwendig, um in unsere Konzerte zu kommen.“
Neu ist also die Schiene der Schülerkonzerte für die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen: „Haydn-Bazar“ heißt die Reihe. Gespielt werden Werke der befreundeten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Michael Haydn, die Programme reichen aber herauf bis zur Gründung der „Internationalen Gesellschaft für Neue Musik“ 1922 im Café Bazar. „Angelehnt an die schöne österreichische Tradition, sich im Kaffeehaus zu treffen, um neue Ideen zu entwickeln, verwandelt der Wiener Saal sich in ein Kaffeehaus“, verrät Antje Blome-Müller.
Auch in der Museumspädagogik hat sich einiges getan: In den Mozart-Museen gibt es ab sofort auch Führungen für integrative Gruppen, für sehbehinderte oder blinde Teilnehmer, aber auch Führungen für Lernbeeinträchtigte in einfacher Sprache.
Wie gewohnt, wird es die Führungen für Kinder und Jugendliche oder die „Kinder Ferien Woche mit Mozart“ geben. Zur Finissage der Ausstellung „Mozart-Bilder - Bilder Mozarts“ am 31. Oktober beschäftigen sich in einem einmaligen Workshop Kinder zwischen acht und neun Jahren mit der Frage „Wie sah Mozart aus?“ Die Ergebnisse werden im Wohnhaus ausgestellt.
Die Kammerkonzertreihe „Die Kammer“ geht ins zweite Jahr. Die Reihe ist für Jugendliche ab 15 und für Erwachsene konzipiert. Zwei Projekte mit insgesamt drei Konzerten und einem umfangreichen Workshop-Begleitprogramm sind geplant: Die „Kammer I“ beschäftigt sich mit der Frage, was Mozarts Oper „Don Giovanni“ und die „Handtasche als Design- und Konsumprodukt“ miteinander verbindet. Die „Kammer II“ beginnt morgens mit dem dem Schülerkonzert „Touch me, Amadeus“und endet abends Clubbing und Live Act „Move me, Amadeus!“
Der Klangkarton - die Konzertreihen und Projekte im Überblick - www.mozarteum.at
Bilder: ISM