asdf
 

Stadt-Kunstleben aus der Sprühdose

GRAFFITI-KUNST / „ROOMSERVICE“

14/08/13 Einfach auf den Knopf drücken und los sprühen? So simpel ist die Graffiti-Kunst nicht. Im Schlosshof von Mirabell arbeiteten junge Sprayer jüngst an großformatigen Auftragswerken für Büros der Stadtverwaltung.

168Junge Kunst aus der Sprühdose im Rahmen des Jugendbüro-Projekts „Roomservice“ hat sich Magistratsdirektor Martin Floss gewünscht. Beim ersten Besuch im improvisierten Freiluft-Atelier zeigte er sich beeindruckt, wie intensiv sich die Artists mit den Themen rund um „die Stadt“ auseinander setzen.

170Tamara Volgger, in der Szene bekannt als SOMA, lässt auf einer Riesenfläche aus vier Leinwänden ein „Spielbrett“ entstehen, auf dem die vielfältigen Aufgabenbereiche der Salzburger Stadtplanung an den Start gehen: Kinder setzen Spielplätze rein, junge Leute wollen Wohnungen, die einen breite Straßen und die anderen mehr Grün. „Die Interessen der Menschen in der Stadt sind so verschieden, und eigentlich muss man immer einen Kompromiss finden“, meint Tamara und hat sich zur Visualisierung dieser Grundidee, in Anlehnung an Monopoly, eine Art Spielbrett ausgedacht. Ihr Artwork wird zukünftig im Foyer der Planungsabteilung in der Schwarzstraße zu sehen sein.

169Sayne One alias Martin Keindl setzt für seine Golfer-Szene für Sascha von Tijn vom FPÖ-Club auch Schablonentechnik ein – eine beliebte Methode, mit der dann auch scharfe Konturen per Sprüh möglich sind, und die präzise Vorbereitung braucht.

AFOK nennt sich Dominic Ivan (18), sobald er zur Spraydose greift. Er sprüht ein Werk für Rudi Kampf, den Chef der Gemeinderatskanzlei. In der Vorbesprechung hatten sich die beiden auf das Thema „Oldtimer“ geeinigt, „schon auch mit einem Augenzwinkern“, gibt Rudi Kampf (60) zu. Das Ergebnis dürfte jedenfalls ziemlich frisch aussehen…

„Wir wollten einmal klar machen, dass Graffiti eine ausdruckstarke Kunstform ist, und nicht irgendein jugendlicher Blödsinn. Deshalb geben wird den Artists und ihre Werken auch offiziell Raum.“ sagt Jugendbeauftragte Isabel Bojanovsky. Das passiert nicht nur im Rahmen von „Roomservice“, sondern auch durch mittlerweile zwölf legale Flächen für Sprayer im Stadtraum, die sogenannten „Salzwände“.

Bilder: Info-Z / Eunice Delima

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014