… alles ergibt auf einmal einen Sinn
STRASSENZEITUNG APROPOS / AUSZEICHNUNG
13/08/13 122 Straßenzeitungen aus aller Welt haben sich um den „International Streetpaper Award 2013“ beworben. Die „Top Five“ der Straßenzeitungen kamen aus den USA, Australien und Norwegen und Österreich. Gewinnerin der Kategorie „Bester Verkäufer-Beitrag“: die SalzburgerApropos-Verkäuferin Andrea Hoschek mit ihrem Text „Unser tägliches Brot“.
Sie könne es kaum fassen, so die Preisträgerin Andrea Hoschek, dass ihr Text von der Redaktion eingereicht und prompt ausgezeichnet wurde: „Das macht mich sehr glücklich.“ Sie habe schon immer gerne geschrieben und fotografiert, nun habe sie das Gefühl, das ihr Schreiben ernst genommen werde. „Zudem ist der Text ein Rückblick auf meine Vergangenheit als Obdachlose am Kapuzinerberg. Plötzlich schaust Du zurück und alles ergibt auf einmal einen Sinn. Alles, was man erlebt, gewinnt durch das Niederschreiben einen bleibenden Wert.“Chefredakteurin Michaela Gründler nahm die Auszeichnung stellvertretend für Verkäuferin Andrea Hoschek Anfang August bei der 17. Internationalen Straßenzeitungskonferenz in München entgegen.
Es war bereits die dritte Nominierung für Apropos in der Kategorie „Bester Verkäufer-Beitrag“. 2011 erreichte ein Text von Verkäufer Ogi Georgiev das Finale, 2008 ein Beitrag des Verkäuferehepaares Evelyne und Georg Aigner: „Diese Preise und Nominierungen sind ein Zeichen für die hohe Qualität der Apropos-Schreibwerkstatt“, sagt Chefredakteurin Michaela Gründler.
Der „International Streetpaper Award“ wird alle zwei Jahre vom International Network of Street Papers in den Kategorien „Beste Feature-Story“, „Bestes Interview“, „Bestes Cover“, „Bestes Foto“, „Bestes Design“ oder „Bester Verkäufer-Beitrag“ vergeben. Die Kategorie „Bester Verkäufer-Beitrag“ sei dabei die bedeutendste Kategorie, so Michaela Gründler, „stellt sie doch die Verkäufer in den Mittelpunkt“.
Die Jury, bestehend aus Journalistinnen und Journalisten sowie Fotografinnen und Fotografen von Reuters, The Herald & Times Group und dem Inter Press Service, über den Beitrag „Unser tägliches Brot“ von Andrea Hoschek: „Der Text ist gleichzeitig schockierend und herzerwärmend. Es schwingt so viel Positives und Philosophisches mit trotz der schwierigen Umstände. Zudem ist er sehr gut geschrieben.“
Ihr wichtigste Erfahrung, damals, als sie noch auf dem Berg gelebt habe, „war die Tatsache, täglich um mein Leben kämpfen zu müssen“. Heute lebt Andrea Hosche in einer Wohnung und freue sich, „die Zukunft besser planen zu können“. Dennoch ziehe es sie immer wieder auf den Berg: „Wenn es mir schlecht geht – um Kraft zu tanken.“ (Apropos/dpk-klaba)
Bilder: Apropos/Hans Steininger
Text & Video unter - www.streetnewsservice.org