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Anders – und wenn geht: schöner – wohnen

ARCHITEKTURTAGE / „ANDERS ALS GEWOHNT“

30/05/12 Alle zwei Jahre machen an einem Wochenende die Architekten mobil. Bei den österreichweit ausgerichteten „Architekturtagen“ am kommenden Wochenende (1./2. Juni) wird es auch in Salzburg wieder geführte Rundgänge, offene Häuser und Architekturstudios sowie Aktionen im öffentlichen Raum geben. Sechzig Veranstaltungen sind es insgesamt.

Von Reinhard Kriechbaum

„Anders als geWohnt" ist heuer das Thema, und wie unterschiedlich Wohnen in Salzburg aussehen kann, davon wird man sich an den beiden Tagen sowohl in der Altstadt als auch in Salzburgs architektonischem Boom-Town Lehen ein lebendiges Bild machen können. „Lebens(t)raum Altstadt“ ist beispielsweise Thema einer Führung. Es gibt aber auch eine Autobus-Rundtour unter dem Motto „Das gestapelte Einfamilienhaus?“ Thema sind Salzburger Wohnprojekte der letzten Jahre.

Ein Angelpunkt für die Programmangebote an den beiden Tagen ist das „Wohn.info.mobil“, das man als mobilen Informationsstand entworfen hat: Sitzmöbel ebenso wie fahrbares Podest für Vorträge und Diskussionen – und so nebenbei auch noch eine kleine Handbibliothek zu Architekturthemen. Das fünf Meter lange „Wohn.info.mobil“ wird am Freitag (1.Juni) auf dem Mozartplatz stehen und tags darauf auf dem Inge-Morath-Platz im Stadtwerk Lehen.

Wenn von Architektur und Urbanität die Rede ist, dann taucht wie das Amen im Gebet der Begriff „Stadtmöblierung“ auf. Natürlich wird auch diesmal möbliert, und zwar der Kajetanerplatz. Im Wirtschaftskundlichen Gymnasium Salzburg gibt es ja einen Schwerpunkt „design - architektur - technik“ (ein Fach, in dem man dort sogar maturieren kann). Eine Gruppe von Schülern der 6. Klasse hat unter Anleitung ihres Lehrers Erwin Neubacher darüber nachgedacht, wie man auf dem derzeit von Autos gesäubertem, aber katastrophal kahl wirkenden Platz eine konsumfreie Wohlfühlzone einrichten könnte. Man experimentierte mit einem neuen Verbund-Werkstoff (was sich die ihn erzeugende Innsbrucker Firma superTEX auch etwas hat kosten lassen). Im Prinzip sind zwei Flugdächer daraus geworden, aber die hehren gestalterischen Absichten reichten ursprünglich viel weiter, hört man.

Lehen ist ein Schwerpunktthema bei den Architekturtagen. „Trial and Error“ nennt der Salzburger Architekturpublizist Norbert Mayr seine am Samstag (2.Juni) zwei Mal angebotene Stadtteil-Führung, die Wohnmodelle von 1912 bis heute vorstellt. „Praktisch jedes Jahrzehnt hat hier seine Vorstellungen verwirklicht“, erklärt Mayr. „Jedes Mal stand am Anfang der Wunsch, es besser zu machen als die Generation zuvor“. So sei die Stadt „Schicht um Schicht mit verschiedenen Wohnmodellen verdichtet“ worden.

Ein attraktiver Programmpunkt in Lehen: Mehrmals am Samstag (2. Juni) gibt es die Möglichkeit, das ehemalige Stadtwerke-Hochhaus zu besteigen und zu erfahren, was dort gerade passiert. Der Blick auf Mönchsberg und Altstadt ist unerwartet – und die Perspektive auf Lehen auch höchst instruktiv.

In Salzburg kuratiert die „Initiative Architektur“ die Veranstaltungen. Vor zwei Jahren haben sich in ganz Österreich rund 30.000 Besucher von den Architekturtagen auf die Beine bringen lassen, in Salzburg – so schätzt man – waren es vier- bis fünftausend.

Das Detailprogramm online, für Salzburg und ganz Österreich: www.architekturtage.at
Bilder: Initiative Architektur (3); Stadtgemeinde Salzburg / Stadler (1)
Zum Stich-Wort Lehen erleben, aus der Vogelperspektive

 

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