230 Veranstaltungen in Salzburg
LANGE NACHT DER KIRCHEN
21/05/12 „Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis“, heißt es in einem Apostelbrief – aber das hindert weder die Kirchen noch ihr „Publikum“ daran, eine Nacht im Jahr zum Tag zu machen. „Lange Nacht der Kirchen“ ist von 1. auf den 2. Juni.
In ganz Österreich finden in 615 Kirchen rund 2600 Veranstaltungen unterschiedlichster Art statt. In Salzburg sind es mehr als 230 Veranstaltungen in etwa fünfzig Kirchenräumen. Die "Lange Nacht der Kirchen" ist ein Projekt aller sechzehn christlichen Kirchen, die im "ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich" (ÖRKÖ) vertreten sind. Im vergangenen Jahr waren trotz teilweise heftigen Regenfällen in ganz Österreich 310.000 Menschen in die Kirchen geströmt.
Bei dem ökumenischen Event wollen sich die Kirchen von einer nicht immer gewohnten Seite präsentieren, unter anderem mit verschiedenen Aktionen, Konzerten sowie mit einem vielfältigen spirituellen Programm. In Salzburg ist heuer die Russisch-orthodoxe Kirche Christian-Doppler-Straße 3a zum ersten Mal eingebunden. „Entdecken Sie, was die christlichen Kirchen zu bieten haben, welch reicher Schatz besonders auch im spirituellen und liturgischen Bereich vorhanden ist“, so die Einladung des Projektkoordinators für Salzburg, Stephan Binder.
Die meisten Veranstaltungen bei der „Langen Nacht der Kirchen" in Salzburg finden in der Altstadt, rund um den Bezirk St. Peter, statt. Aber auch andere Dekanate in der Erzdiözese beteiligen sich, zum Beispiel Köstendorf, Tamsweg, Stuhlfelden oder St. Johann in Tirol.
Jede Zielgruppe solle etwas für sich entdecken. So wird die Jugend im Jugendzentrum YoCo in der Gstättengasse fündig. Hier gibt es ab 19 Uhr eine Graffiti-Aktion „Spray your prayers“, außerdem können faire Drinks an der Maquillabar verkostet werden. Fans der klassischen Musik werden sich aufmachen in die Katakomben von St. Peter, um an diesem einmaligen Ort Klaviermusik zu genießen. Andere Besucher wiederum können sich von der Lichtinstallation im Friedhof St. Peter begeistern lassen. Kreuzkapelle und Columbarien waren schon in den Vorjahren begehrte Ziele, ebenso wie der Dom, wo man einen der Türme besteigen kann (Zählkarten im Infopoint Kirche!). In St. Johannes am Imberg kann man etwas über mittelalterliche Neumen (die Notation des Gregorianischen Chorals) erfahren.
In der Margarethenkapelle auf dem St. Peter-Friedhof wird sich die Nigerianische Trommlergruppe "Agidigbo" hören lassen und zu heimischer Volksmusik kontrastieren. Hier ist die Kulturbegegnung und auch jene zu außereuropäischen Religionen ein Thema.
In der Dombuchhandlung erzählt der Schriftsteller Walter Müller von seinen Erfahrungen als Trauerredner und im Helga-Treichl-Hospiz. Unter dem Motto „Wenn es einen Himmel gibt…“ macht er sich Gedanken über „die letzten Dinge“.
Wer sich nicht ohnehin zuvor online schlau macht und seinen individuellen Streifzug zurechtlegt, kann am 1. Juni in der Citypastoralstelle „Offener Himmel – Infopoint Kirche“ in der Franziskanerkirche die gedruckte Broschüre holen und sich für die eine oder andere Veranstaltung Zählkarten sichern.
Die „Lange Nacht der Kirchen“ hat auch im benachbarten Ausland Schule gemacht. In Tschechien öffnen am 1. Juni sogar 1.200 Kirchen ihre Tore, in der Slowakei sind es immerhin 180. Am 2. Juni laden im ungarischen Sopron neun Kirchen zu einem bunten Programm und eine Woche später, am 8. Juni, beteiligen sich in Estland 13 Kirchen an der dort erstmals durchgeführten Langen Nacht.
(Erzdiözese Salzburg/Kathpress)