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Der Drache und das Dach

JUBILÄUMSKONZERT / JUBILÄUMSKONZERT

10/06/11 Die Camerata Salzburg unter Leopold Hager spielte das Festkonzert zum Jubiläum „50 Jahre Freunde der Salzburger Festspiele“ in der Felsenreitschule, deren neues Dach - lautlos einziehbar - den „Freunden“ zu danken ist. Leopold Hager war Schüler von Bernhard Paumgartner, der die Camerata Salzburg ebenso gegründet hat wie das Musikschulwerk, das Musische Gymnasium - oder eben den Verein der Freunde.

Von Heidemarie Klabacher

altBeziehungsreicher geht es nicht mehr. Auch in die Vergangenheit wurde geblickt: Wo heute höchstens einmal Künstler, bevorzugt Regisseure, von Kritikern zerrissen werden, haben sich weiland im Wortsinn Tiere zerfleischt: Zur Einweihung der Kollegienkirche gegenüber habe es im ehemaligen Steinbruch - heute Felsenreitschule - eine Tierhatz gegeben. In den Arkaden, in denen heutzutage Opernheldinnen mit wallenden Gewändern schreiten, saßen die Gäste von Fürsterzbischof Graf von Thun und haben von dort oben herab jene Tiere erschossen, die sich nicht vorher schon zerfleischen haben lassen. Diese „Schnurre“ erzählte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Sie wusste auch zu berichten, dass ein Stück von Emanuel Schikaneder, „Die Subordination“, an diesem geschichtsträchtigen Ort aufgeführt wurde und durchgefallen ist.

altDie Camerata Salzburg spielte Werke von Bernhard Paumgartner: seine Suite in g-Moll nach Entwürfen altfranzösischer Meister und Lieder, die an Wolf, Mahler, Schöck und Korngold erinnern. Das sind hochemotionale Orchesterlieder über weit ausgreifenden Klangbögen in schillernden Klangfarben. Gesungen hat die Mezzosopranistin Maria Radner. Herbert Lippert steuerte ein von Paumgartner ergänztes Arienfragment von Mozart bei: „Müsst ich durch tausend Drachen“ KV 435 ist eine Art Persiflage auf Helden-Arien a la „Frisch zum Kampfe, frisch zum Streite“, mit nur noch krauserem Text: „Müsst ich durch tausend Drachen, die mit aufgesperrtem Rachen…“

Mit der Linzer Symphonie KV 425 klang der Festakt aus. Zur Einleitung gab es eine Akustikprobe. Das Festpublikum zum Jubliäum der „Freunde“ war das erste, das die neue Felsenreitschule erleben durfte und war damit zugleich das "Probepublikum". Auch der Himmel war den Freunden gewogen: Es regnete nicht. Das neue Dach konnte geöffnet werden - eine beeindruckende Demonstration.

Bilder: Freunde der Sbg. Festspiele / Kristmann (1); Wild (1)
Zum Bericht 50 Jahre Festpielfreunde Die Treue von der wir leben



 

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