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Viel zu tun für eine "Perspektivegruppe"

OSTERFESTSPIELE / POLITIK / REAKTIONEN

15/05/11 "Ganz eindeutig: Unverständnis und Enttäuschung" – so lautet der erste Kommentar der Salzburger Politik zur Ankündigung der Berliner Philharmoniker, sich nach 2012 von den Salzburger Osterfestspielen verabschieden zu wollen.

alt"Ein wunderbares Kapitel Kulturgeschichte geht unter sehr bedauerlichen Umständen zu Ende. In Salzburg gewinnt damit der Eindruck Oberhand, dass ökonomische Aspekte die kulturellen Interessen ausgestochen haben. Das ist letzten Endes zu akzeptieren, so bitter das auch ist", erklärte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.

Burgstaller hielt in ihrer ersten Reaktion nicht mit ihrer Enttäuschung hinterm Berg, habe Salzburg doch "in den vergangenen Jahren alle Anstrengungen unternommen, die über Jahrzehnte so hoch geschätzten Berliner Philharmoniker hier zu halten. Die Landespolitik hatte die Weichen für die Zukunft des Festivals gestellt."

Die Landeshauptfrau erinnerte unter anderem an die Beteiligung des Landes, der Stadt Salzburg und des Tourismusförderungsfonds an der neuen Osterfestspielgesellschaft und an die vertraglich zugesicherte Ausfallshaftung durch diese Institutionen. "Wir haben alles getan, und wir sind in diesem Zusammenhang auch sehr umfassend auf die Wünsche der Berliner Philharmoniker eingegangen, um gemeinsam eine Perspektive für die Zukunft der Osterfestspiele mit den Berliner Philharmonikern zu erarbeiten", hielt Burgstaller fest.

"Ich nehme den angekündigten Schritt der Berliner Philharmoniker, sich aus den Salzburger Osterfestspielen zurückziehen zu wollen, mit Bedauern zur Kenntnis. Das Ende der Kooperation macht nach dem organisatorischen nun auch einen künstlerischen Neubeginn der Osterfestspiele notwendig", so LHStv. Wilfried Haslauer. "Wir bekennen uns zu den Osterfestspielen als wichtiges Festival für Salzburg. Jetzt gilt es die nächsten Schritte in die Wege zu leiten."

Verärgert zeigte sich auch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden: "Opern haben eine Vorbereitungszeit von zumindest zwei Jahren. 2013 spielen die Berliner in Baden-Baden. Dieser Ausstieg war offensichtlich von langer Hand geplant, wir wurden davon in keiner Weise informiert."

Der angekündigte Weggang der Berliner Philharmoniker bedeute nicht automatisch das Ende der Salzburger Osterfestspiele, betont Gabi Burgstaller. "So überraschend diese Entscheidung auch gekommen ist, ab der kommenden Woche wird sich eine ab sofort eingerichtete Perspektivengruppe von Land und Stadt Salzburg und des Tourismusförderungsfonds aktiv um die Zukunft der Osterfestspiele Salzburg annehmen. Die Salzburger Osterfestspiele können nicht allein aufgrund der aktuellen Entscheidung der Berliner Philharmoniker zu Ende gehen. Das würde dem Erbe von Herbert von Karajan in Salzburg widersprechen", erklärte die Landeshauptfrau. Sie werde auch das Direktorium der Salzburger Festspiele um Mitwirkung ersuchen. (Landeskorrespondenz)

Bild: dpk-krie
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