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Zwei Fliegen auf einmal erledigen

GLOSSE

altVon Werner Thuswaldner

17/05/11 Dass die Osterfestspiele samt den Berliner Philharmonikern nach Baden-Baden abwandern würden, zeichnete sich seit langem ab. Und Salzburg hat zu wenig getan, um dies abzuwehren.

Der Grund liegt nicht darin, dass die Berliner den dringenden Wunsch verspüren, zwischendurch auch einmal als Kurkapelle aufzutreten. Es verhält sich anders:

Seit 1967 wurde das Osterfestspielpublikum, nein, nicht ärmer, nicht einmal in der Finanzkrise, aber Jahr um Jahr derart älter, dass es sich zuletzt nicht mehr kaschieren ließ. Mit dem Alter stellen sich verschiedene Gebrechen ein.

Salzburg hat es versäumt, mit Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, dass man ja auch Kurstadt ist. Das Moor von Leopoldskron-Moos tut nicht bloß Frauen gut, denen der Kinderwunsch versagt bleibt, es hilft auch gegen allerlei Wehwehchen des Alters. Mit ein bisschen gutem Willen und ein wenig Duft hätten sich auch diverse Aromatherapien hinkriegen lassen.

Was aber tat man in Salzburg? Man redete monatelang darüber, das Kurhaus inmitten der Stadt abzureißen. Das, so ist zu vermuten, setzte dem Fass die Krone auf. Das Osterfestspielpublikum musste sich total verunsichert vorkommen. Dann lieber nach Baden-Baden, und zwar möglichst rasch. Dort gibt es Erquickung für Körper und Seele. Das Angebot an Kuren läuft auf Verjüngung hinaus. Mit einem Streich werden zwei Fliegen auf einmal erledigt. Die Zeitersparnis liegt auf der Hand. Tagsüber plantschen im Heilwasser, abends genießen im Klangbad des Konzertsaals.

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