Ein Bild der Zerstörung
HAUS FÜR STADTGESCHICHTE / FELSSTURZ
23/01/21 Heute Samstag (23.1.) zerstörte ein Felssturz frühmorgens den Lesesaal im Haus für Stadtgeschichte in der Glockengasse. Die rückwärtige, bergseitige Glaswand des Lesesaals wurde durch die Gesteinsbrocken komplett zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Den sofort herbei geeilten Einsatzkräften von Polizei, Berufsfeuerwehr und Bergputzern sowie dem Leiter des Stadtarchivs, Peter Kramml, bot sich ein Bild der Verwüstung.
Laut rasch erstelltem Gutachten der angeforderten Landesgeologen hatte sich eine rund zwanzig Kubikmeter große Steinplatte in fünf bis zehn Metern Höhe hinter dem Gebäude gelöst. Blöcke mit bis zu drei Metern Durchmesser stürzten herab. Insgesamt waren rund sechzig Tonnen Gestein in Bewegung.
Das Haus der Stadtgeschichte liegt unmittelbar an den fast senkrecht abfallenden nordseitigen Felsmauern des Kapuzinerbergs.
Nicht nur die der Bergseite zugewandte Glaswand wurde zerstört, auch einige Geräte und Einrichtungsgegenstände gingen zu Bruch. Die Schadenshöhe kann derzeit noch nicht bestimmt werden.
Die Ursache für den Felssturz dürften die Niederschläge der vergangenen Nacht gewesen sein. Eine besondere Nachbruchgefahr besteht derzeit nicht. Bergputzer inspizieren den Bereich und räumen allfällig weiteres loses Gestein aus der Felswand. Für umliegende Liegenschaften besteht keine Gefahr.
Aufgrund des Lockdowns ist das Haus für Stadtgeschichte aktuell für Besucherinnen und Besucher nicht zugänglich. Der vom Felssturz betroffene Hausbereich ist nun natürlich behördlich gesperrt, ein Statiker muss nun die Sachlage beurteilen.
Die Berufsfeuerwehr wird die beschädigte Außenwand provisorisch abdichten. Gestein und Geröll müssen entfernt werden. Vorläufig sichert ein Wachdienst das Gebäude. Das Haus der Stadtgeschichte ist Sitz des Stadtarchivs und der Statistik der Stadt Salzburg und widmet sich der Erforschung, Darstellung und Vermittlung der Geschichte der Stadt Salzburg. Die Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek, das heißt, ausgeliehen werden kann nicht. Die Bestände stehen Interessierten nur - im jetzt verwüsteten - Lesesaal zur Verfügung. (InfoZ/dpk)