Arbeiten unmittelbar für die Praxis
HINTERGRUND / ELEMENTARPÄDAGOGIK
13/07/17 Erstmals gibt es in Österreich auf Masterniveau ausgebildete Elementarpädagoginnen und -pädagogen. In Zusammenarbeit von Universität Salzburg, dem Zentrum für Kindergartenpädagogik des Landes Salzburg und dem Bildungszentrum St. Virgil Salzburg entstand ein dreijähriger berufsbegleitender Universitätslehrgang mit international lehrenden Dozentinnen und Dozenten.
Die ersten 24 Absolventinnen und Absolventen begingen kürzlich in der Residenz ihre Abschlussfeier. Besonders gute Masterarbeiten wurden prämiiert. „Mit dem neuen Master entwickeln wir die Qualität in der Elementarpädagogik einen großen Schritt weiter“, unterstrich Landesrätin Martina Berthold bei einem Informationsgespräch. Und sie betonte die Vorreiterrolle des Landes Salzburg bei diesem Studiengang. „Die Bildungsarbeit mit Kindern ist ganz entscheidend von der Professionalität der Pädagoginnen und Pädagogen geprägt.“
Die 24 Absolventinnen und Absolventen haben das Studium neben dem Beruf absolviert. Mit der neuen Kompetenz erschließen sich für die frischgebackenen Master neue Arbeitsbereiche, so zum Beispiel in der Begleitung ihrer Kolleginnen und Kollegen als Coaches oder Trainer und auch in der Aus- und Weiterbildung oder Begleitung von Praktikantinnen und Praktikanten.
Die neue wissenschaftlich fundierte Ausbildung bilde ein solides Fundament für eine weitere Professionalisierung der Elementarpädagogik, heißt es. „Ein zentrales Anliegen dieser Ausbildung ist die Weiterentwicklung des Transfers zwischen wissenschaftlicher Forschung und alltäglicher Praxis“, so Projektleiterin Michaela Luckmann von St. Virgil Salzburg. „Erstmals gibt es Elementarpädagoginnen und -pädagogen, die diesen Wissenstransfer in den Einrichtungen selber organisieren und umsetzen.“
Jean-Luc Patry, Universitäts-Professor für Erziehungswissenschaft: „Die Abschlussarbeiten des ersten Jahrgangs greifen durchwegs praxisrelevante, zum Teil sehr konkrete Forschungsfragen auf und führen zu entsprechend weiterführenden Hinweisen und Anregungen für den beruflichen Alltag.“ Die Masterthesen und Projektarbeiten behandelten zum Beispiel Kultur und Sprachenvielfalt in der Elementarpädagogik, Chancen und Herausforderungen von Diversität aus Sicht der Führungskräfte einer Tagesbetreuungseinrichtung, Aktivität von Vorschulkindern im Setting Kindergarten oder Gestaltung von Teamentwicklungsprozessen zur Partizipation von Kindern in elementarpädagogischen Einrichtungen.
Petra Longitsch ist eine der ersten Absolventinnen: „Der immer lauter werdende Ruf um die Steigerung der Qualität in elementarpädagogischen Einrichtungen benötigt bestens ausgebildetes Personal, um den Herausforderungen stand halten zu können. Nur so kann den Kindern die beste Bildung und Betreuung zur Verfügung gestellt werden. Dies sollte das Ziel jedes pädagogischen Handelns sein.“ (Landeskorrespondenz)