Ein Prozent Banken-Rettungsgeld für die Kultur!
GASTKOMMENTAR
18/12/13 „Wissenschaft wie Kunst und Kultur sind existentielle Zukunftsressorts und ‚genuine Bodenschätze‘ für Österreich“, schreibt Barbara Stüwe-Eßl von der IG Freie Theaterarbeit in einer aktuellen Stellumngnahme, in der sie auf wieder einmal auf die prekären Rahmenbedingungen im freien Theaterbereich hinweist.
Von Barbara Stüwe-Eßl
Die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums, auch des eigenständigen Frauenministeriums in der neuen Regierung lässt die Nation in Unverständnis und Fassungslosigkeit. Ein eigenes Kunstministerium fehlt ebenso. Wissenschaft wie Kunst und Kultur sind existentielle Zukunftsressorts und „genuine Bodenschätze“ für Österreich
Die große Mehrheit der Kunstschaffenden lebt und arbeitet in Österreich weit prekärer als noch vor fünf Jahren. Die Republik muss Bedingungen dafür schaffen, dass ihre Kunstschaffenden hier leben, arbeiten und sich künstlerisch entfalten können. Der Stellenwert von gegenwärtiger Kunst, von freier Theaterarbeit muss endlich völlig neu verhandelt und bewertet werden. Stattdessen spricht das Regierungsprogramm von „einem Investitionsprogramm für Bundestheater“ und schlägt symptomatisch die Streichung von 5 Prozent der Ermessensausgaben vor. Auch freie Künstlerinnen und Künstler müssen im 21. Jahrhundert von ihrer Arbeit leben können!
Trotz mehrerer Jahre interministerieller Verhandlungen gab es kein grundlegendes Umdenken in der Förderpolitik. Immer noch steht an, den eng und restriktiv gefassten Künstlerbegriff endlich zu modernisieren!
Josef Ostermayer, der neue Hybrid-Minister für Kultur im Bundeskanzleramt, hat einen Berg offen gebliebener Baustellen aus der letzten Legislaturperiode anzugehen – gut aufbereitet in der Broschüre des Kulturrats „42 Monate IMAG, eine Bilanz“. Hat er auch einen eigenen Budgetansatz?
Wir fordern die Umwidmung von 1% der Bankenrettungsmittel für freie Kunst und Kultur als Investition in die Zukunft Österreichs.