Stille Post
GLOSSE
Von Reinhard Kriechbaum
01/07/10 Im Normalfall trifft's ja eh die anderen. Aber wenn man selbst - gar als Zeitungsredaktion - mit dem Postfuchs zu tun hat, wünscht man sich schon einen Waffenschein und ein Ende des Tierschutzes.
Dieser Tage lauschen die DrehPunktKultur-Chefredakteure den Konzerten von Harnoncourt bei der Styriarte in Graz. Gebot der Stunde also: ein Post-Nachsendeauftrag. In Salzburg erteilt, fristgemäß ausreichend. Seither verliert sich leider die Spur von auf Papier Geschriebenem und Frankiertem.
Reklamation bei der Hauptpost in Graz, Gegenfrage dort: Welche Zustellbasis mag das wohl sein? Mein Tipp an die nette Dame: Vielleicht beim nur drei Fußweg-Minuten entfernten Postamt Salzburg-Liefering (2013) telefonisch nachfragen? Gute Idee, ja. Vorläufiges Ergebnis: Verteilerzentrum 5020. Rufen's dort bitte morgen Früh an (es ist schon 16.30 Uhr, welcher Postler staatsdiente da wohl noch im Verteilerzentrum an einem Sommertag?). Verwunderung anderntags dort. Nein, für den Rottweg ist 5030 zuständig. Also ein Anruf dort. Ja mei, selbst können wir da nichts machen, aber der Briefträger hat einen direkten Vorgesetzten, und dessen Handy-Nummer können Sie haben.
Freundlich sind sie ja alle, die netten Schalterbeamtinnen und angenehmen Telefonstimmen. Die bösen Schlamphanse sind die anderen.
Aktueller Stand der Dinge: Herr Kraushofer wäscht jetzt - sogleich! - dem Briefträger den Kopf. Und vielleicht holt ja der Briefträger dann unsere Post bei der lieben Nachbarin wieder ab, die unterdessen den Briefkasten vor dem Überquellen bewahrt hat. Vielleicht landet sie dann auch bald in Graz. Und womöglich ist etwas dabei, was unsere Leser interessiert. Alles schon dagewesen.