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In den Griff

GLOSSE

altVon Werner Thuswaldner

28/06/10 Jedes Jahr um diese Zeit kommen die Fiaker an die Reihe. Es sind die Sommerwochen, während denen sich ihr Gewerbe besonders geruchsintensiv bemerkbar macht. In den ORF-Nachrichten aus Salzburg war am Morgen zu hören, dass man nun entschlossen sei, den Pferdemist in der Altstadt in den Griff zu bekommen. Daraus geht hervor, dass sich die damit befassten Arbeiter vor gar nichts grausen, dass sie statt mit Besen und Schaufel ans Werk zu gehen, buchstäblich handgreiflich werden wollen.

Es ist ein heikles Thema, denn, wie es weiter hieß, es sei  vor allem der Urin das Problem. Ihn in einem Sack aufzufangen, bringe  nicht den angepeilten Erfolg, weil die Flüssigkeit einfach durchrinne. Man werde zu „Fiakerwindeln“ greifen. Wie man sich das vorzustellen hat? Hoffentlich stellen sie einen Paravent auf, wenn die Fiaker anfangen, sich gegenseitig zu windeln.

Oder falls sich die Windeln auf die Pferde beziehen: Wird es Wickeltische für die Rösser geben? Alles möglich. Schon die Fürsterzbischöfe haben keinen Aufwand gescheut und für die Tiere kunstvolle Schwemmen bauen lassen.

 

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