Kraut(hügel) und Rüben
SALZBURG FOUNDATION
29/04/16 Diesmal hat die Salzburg Foundation die in München lebende Künstlerin Barbara Ullmann in die Kollegienkirche eingeladen. Sie zeigt dort ihr Projekt „Katharsis“. Auch der Krauthügel wird demnächst wieder mit bildender Kunst bespielt: „Rüben“ sind dort das Thema.
Die Rüben werden aber nicht gesetzt und fleißig gegossen, auch das Klima dürfte bei der Angelegenheit keine Rolle spielen. Derzeit fahren gerade Lastwagen und Hebekräne auf, aber nicht in Causa Erweiterung Mönchsberggarage, sondern um dort die ziemlich großen Plastiken von dem in Berlin und Hamburg lebenden Künstler Andreas Slominski abzustellen. Diese Arbeit ist gerade im Gange, obwohl die Schau selbst erst am nächsten Wochenende (am 7. Mai) eröffnet wird.
Die Grundelemente von Andreas Slominskis „Rüben“ seien „eine Straße, ein Fahrradweg und eine Erntemaschine für Rüben“, heißt es neugierig machend in der Aussendung der Salzburg Foundation. „Die beiden Fahrwege 'rollt' er zu ovalen Objekten auf und verwandelt sie in Skulpturen – reine Formen, die ihre ursprüngliche Funktion eingebüßt haben.“ Was mit der Erntemaschine passiert, werden wir ja dann sehen, und auf die Anspielung aufs Wappens des Leonhard von Keutschach – eben der Rübe – wird man sich dann hoffentlich auch einen reim machen können. „Die feudale Vergangenheit wird ironisch gebrochen und mit einem Augenzwinkern in die Aktualität überführt“, heißt es dazu.
Aber jetzt mal die Schau in der Kollegienkirche: Für „Katharsis“ verwendet Barbara Ullmann massive Holzplatten, die sie in wuchtigen Schnitten mit der Flex bearbeitet, bis aus der Fläche ein dreidimensionales Gebilde voller grober Furchen, Höhen und Tiefen entsteht, das man als „skulpturale Grafik“ bezeichnen könnte. Ullmann, Meisterschülerin von Sean Scully, sagt über ihre Bilder: „Jeder Schnitt schreit und befreit, bis eine andere Dimension erreicht ist.“ Fast archaisch muten diese Bilder an, deren Entstehung brachial und deren Wirkung dann doch eher meditativ ist: „Die Schwere des Materials wird optisch aufgehoben und je nach Lichtspiel und Blickwinkel ergibt sich eine fast mystische Wirkung.“ (Salzburg Foundation/dpk)