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Ein "Nagel" kratzt die Mozartstadt

HINTERGRUND 1 / KUNSTPROJEKT SALZBURG

05/03/10 Hauptsponsor ausgestiegen. Kunstprojekt Salzburg am Ende? Dafür ein letzter rostiger „Nagel“ ins Herz des Weltkulturerbes getrieben? DrehPunktKultur hat genauer nachgefragt und mit Walter Smerling, dem künstlerischen Leiter der Salzburg Foundation, gesprochen.

Von Heidemarie Klabacher

alt„Die Credit Suisse, ein Ankersponsor, hat sich entschieden, das Projekt nicht mehr zu fördern“, bedauert Walter Smerling, der künstlerische Leiter des Kunstprojekts Salzburg. Er sei mit dieser Tatschache jetzt zwar konfrontiert, aber das sei dennoch „nicht sein Thema“, betont er: „Mein Thema als künstlerischer Leiter ist es, den nächsten Künstler auszuwählen und das auf zehn Jahre angelegte Projekt durchzuziehen.“

Nachvollziehen könne er die Entscheidung, „bei diesem erfolgreichen Projekt auszusteigen“ tatsächlich nicht: „Jetzt, wo auch der Letzte kapiert hat, dass das Projekt ein Angebot ist, Kunst im Öffentlichen Raum wahrzunehmen und zu diskutieren, und nicht das Ziel hat, Plätze zu dekorieren.“ Der „Walk of Modern Art“ etwa, die regelmäßig angebotenen Führungen zu den bisherigen aufgestellten Kunstwerken, würde immer stärker nachgefragt.

Dass der Hauptsponsor nun vorletzten Jahr ausgestiegen ist, berühre das Gesamtprojekt aber nicht. Was einen neuen Sponsor betrifft, sei er „zuversichtlich“, so Smerling im DrehPunktKultur-Gespräch.

Dieses Wochenende werde er jedenfalls mit Jaume Plensa durch Salzburg spazieren: „Der Künstler wird sich die Stadt anschauen, ein Konzept vorlegen. Wenn wir uns einigen können, werden wir seinen Vorschlag dem Vorstand präsentierten, wie es auch in den letzten acht Jahren immer der Fall war.“ Ob das neunte Projekt noch heuer oder erst nächstes Jahr realisiert werden kann, werde er Ende März wissen. „Das hat nichts mit dem Sponsor zu tun“, betont Smerling. „Jaume Plensa konnte einfach erst jetzt nach Salzburg kommen.“ Es könne aber auch sein, dass Plena eine Lösung vorschlägt, die sich noch in diesem Jahr realisieren lässt. „Für den Fall, dass er länger braucht, werden wir uns nicht unter das Diktat der Zeit setzen. Wichtig ist, dass der Künstler gute Arbeit macht, und dass von unserer Seite alle Genehmigungen und Vorschriften eingehalten werden.“

altZum Stichwort „Krauthügel“: Die Salzburg Foundation plane heuer außerhalb des „Kunstprojektes“ eine zeitlich begrenzte Schau. Auf dem „Krauthügel“ will man - „Wenn wir alle Genehmigungen erhalten“ - ein temporäres Projekt von Bernar Venet umsetzen: „Ich bin glücklich, dass er die Einladung für eine Ausstellung angenommen hat.“ Acht Skulpturen, acht offene Stahlbögen - wie sie für Venet charakteristisch sind (erwähnt sei nur der  Arc de 124,5° in Berlin) seien für den Krauthügel geplant. Dazu komme - „als hommage an die Musikstadt Salzburg“, die Skulptur „Dirigentenstab“. Sie soll, so Smerling, tatsächlich tatsächlich neunzig Meter hoch sein. Das alles soll - „wenn möglich“ - im Mai umgesetzt werden. „Wenn alle technischen Fragen und die Sicherheitsfragen geklärt sind.“

Bilder: dpk-krie/klaba
Zur Glosse Vorher reden, bitte!
Zur Hintergrund-Geschichte Kunst für Tauben und Vandalen

 

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