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Was Salzburg verschenkt hat

INITIATIVE ARCHITEKTUR / „MÖGLICHKEITSRÄUME“

14/11/12 Man muss den Kopf unter silbrige, von der Decke hängende Zylinder stecken. Drinnen: Fotos und Pläne, mit denen die Salzburger Architekten Maria Flöckner und Hermann Schnöll haben reüssieren können – oder auch nicht.

Von Reinhard Kriechbaum

Auch deshalb heißt die Schau wohl „Möglichkeitsräume“. Sie spiegelt nämlich im Nebeneinander von viel gelobten und auch prämiierten Projekten so manche Dinge, die von Jurys verworfen oder nur zweitgereiht wurden. Maria Flöckner und Hermann Schnöll, seit vierzehn Jahren in Salzburg tätig, haben manche Idee gehabt. Etwa für einen Mönchsberg-Panoramalift, von dessen maschineller „Infrastruktur“ man nur wenig gesehen hätte – dafür hätte eine Art Plattform gleich eine größere menge Menschen außen in Richtung Mönchsbergmuseum befördert. Das Haus, von dem jetzt der Felsenlift seinen Ausgang nimmt, hätte freilich geopfert werden müssen. Aber es wäre kein Opfer historischer Substanz gewesen.

Flöckner/Schnöll haben nämlich auch viel Sinn für die alte Substanz. Wäre es nach ihren Plänen gegangen, hätten sie die große Aula der Universität wie gewohnt vom barocken Stiegenhaus aus erschlossen und die nicht-historische Verbindung zur Universitätsbibliothek geöffnet. Auch diese Pläne betrachtet man mit einiger Wehmut – zumal man ja in den vergangenen Jahren erlebt hat, wie das umgesetzte one-room-Projekt scheibchenweise abgespeckt und verfremdet wurde.

Auch eine hübsche Idee: Das flach-gläserne Einfamilienhaus-Sandwich, mit dem Flöckner/Schnöll 2008 den Landesarchitekturpreis gewonnen haben, ließe sich auch übereinanderstapeln. Gerade in Grünland-reichen Salzburg eine Glas- und Natursicht-Option, die man ohne weiteres umsetzen könnte.

Wie groß ist der Frust für Architekten angesichts der Enge einer Kleinstadt wie Salzburg, wächst da nicht die Lust, es mal in einer echten Stadt zu versuchen? Das sehen die beiden differenziert: „Schon ein bisserl“, sagt Maria Schnöll“, andrerseits sei „eine Stadt wie diese zum Anfangen sehr gut, man kommt mit einem guten Projekt weiter und wird gut wahrgenommen“.

Die Ausstellung „Möglichkeitsräume. Maria Flöckner und Hermann Schnöll“ ist bis 21. Dezember bei der Initiative Architektur zu sehen. - http://www.initiativearchitektur.at/event.php?item=7664
Bilder: Bilder: Initiative Architektur / Stefan Zenzmaier (1); Jana Breuste (1);
Zum Porträt der Architekten Hermann Flöckner und Maria Schnöll {ln:Nicht gewinnen um jeden Preis}

 

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