KULTUR:PLATTFORM ST. JOHANN / ORTE DES GEDENKENS
Unterstützungs-Widerstand
17/01/25 Das Projekt Orte des Gedenkens und die kultur:plattform St. Johann laden zu einem Gespräch über „Die Bedeutung des Unterstützungswiderstands“ mit Andreas Kranebitter und Elfriede Oblasser.
Wenn wir uns mit der Vergangenheit befassen, machen wir dies immer aus der Sicht der jeweiligen Gegenwart. Es wird dabei immer wieder nach Sinn und Orientierung gesucht. Aus der Geschichte kann Gutes und Böses gelernt werden. Was können wir individuell aus der Geschichte des Unterstützungswiderstandes 'im Guten' lernen? Und was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Was für die betroffenen Familien und was für erinnerungspolitische Debatten? Solche und ähnliche Fragen werden diskutiert.
Andreas Kranebitter, Soziologe und Politikwissenschafter, ist seit 2023 Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Elfriede Oblasser, Sozial- und Kulturarbeiterin, ist eine feministische Aktivistin und Mitstreiterin einer No-Borderbewegung. Albert Lichtblau, Historiker, gehört zum Team Orte des Gedenkens.
Mit der Arbeit über Theresia und Alois Buder will das landesweite Projekt Orte des Gedenkens darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Unterstützung für Widerständige gegen den Nationalsozialismus von Seiten vieler auch nur am Rande Beteiligter war. „Sie mussten sie versorgen, transportieren, verstecken, bestärken, warnen, helfen. Wir verwenden dafür den Begriff 'Unterstützungswiderstand', der für die Familie Buder und andere Helfende zutreffend scheint“, so das Projektteam von Orte des Gedenkens. „Die betroffenen Personen hatten sich im Moment dafür entschieden, anderen bedrohten Menschen zur Seite zu stehen. Dass sie sich damit in Gefahr begaben, wussten sie. Dass sie deswegen unter Umständen mit ihrem Leben büßen würden, war ihnen im Moment der Entscheidung vermutlich oftmals nicht bewusst.“ (OdG / Stefanie Ruep; dpk-klaba)