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Zwischen Till Eulenspiegel und Peer Gynt

HINTERGRUND / THEATER ECCE

29/03/12 Das Theater Ecce ist für seine integrativen Projekte bekannt – aufs nächste wird man freilich noch ein wenig warten müssen: „Peer Gynt“ hat sich der ehrgeizige Theaterleiter Reinhold Tritscher vorgenommen, große Stoffe schrecken ihn bekanntlich nicht ab.

Von Reinhard Kriechbaum

Aber es dauert noch, bis dieses Vorhaben mit der Laube Theaterwerkstatt und den Blauen Hunden der Lebenshilfe umgesetzt wird, bis 2013. „Wir machen keine integrativen Projekte mehr, die aus der Hüfte geschossen sind“, sagt Reinhold Tritscher geläutert. Denn für die letzte Aufführung dieser Art, „Harun“ nach Salman Rushdie, hat er im Wortsinn teuer bezahlen müssen. Es war eine personell aufwändige Sache, und seither sitzt das Theater Ecce auf einem Schuldenberg von 50.000 Euro. Die wirtschaftliche Lage beschreibt Tritscher als „desolat“ – wobei er die Stadt Salzburg für ihre Förderungen lobt (32.000 Euro im Vorjahr), auch der Bund gab zuletzt 30.000 Euro. Nur das Land ist mit 17.000 Euro weit weniger spendabel, als man sich das wünscht. Tritscher betont die Unabhängigkeit des Theater Ecce vom Odeion, man sei hier – wenn auch zu besten Konditionen – „eingemietet“. „Kein Cent“ vom Porsche-Geld fließe ins Theater Ecce.

Für diese Saison hat sich das Theater Ecce ein Stück von dem Barockdichter Ludwig Holberg, dem „dänischen Molière“, vorgenommen. „Der Jeppe vom Berge“ ist 1722 entstanden und wird im Rahmen des GartenLaubenFests im Juli gezeigt, in einer Textfassung von H.C.Artmann und Herbert Wochinz. Reinhold Tritscher führt Regie.

Konstantin Wecker hat die Musik zu Peter Blaikners „Till Eulenspiegel“-Paraphrase geschrieben. Das Kindermusical, vor einigen Jahren in der Grazer Oper uraufgeführt, wird im Herbst 2012 im Odeion seine Salzburger Erstaufführung erleben. Ebenfalls für die jungen Zuschauer wird das Theater Ecce „Zar Wasserwirbel“ von Jewgenij Schwarz wieder aufnehmen. Das groß angelegte schulische Jugendtheaterprojekt „Patchwork“ zu Themen aus „Romeo und Julia“, in das 120 Schülerinnen und Schüler aus fünf Schulen eingebunden waren, hat so positives Echo gefunden, dass man eine ähnliche Initiative für Winter/Frühling 2013 plant.

„Die Aktion ‚Hunger auf Kunst und Kultur‘ wird auch heuer ehrenamtlich von uns mitbetreut“, sagt der sozial wie eh und je hoch motivierte Reinhold Tritscher.

www.theater-ecce.com, www.odeion.at
Bilder: Theater Ecce 
Zur Vorschau des Odeion-Programms 2012
Die jungen Triebe werden kultiviert

 

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