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Ein Lob den Abonnenten!

HINTERGRUND / CORONA / THEATER

10/11/21 Im Salzburger Landestheater und im Schauspielhaus Salzburg zeigt sich ungefähr das gleiche Bild: Corona hat den Publikumsbesuch doch sehr deutlich nach unten gedrückt. Der Lichtblick in beiden Theatern sind die Abonnenten. Die sind, so hört man, erstens treu, zweitens beflissen und drittens geimpft, wie ohnedies die meisten Theaterbesucher.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Infektionszahlen gehen gerade durch die Decke. Das Land Salzburg hat in diesem Monat alle Veranstaltungen abgesagt – im Kulturbereich betrifft das dieser Tage zum Beispiel ein Pressegespräch, in dem eine Zwischenbilanz „Fünf Jahre Kulturentwicklungsplan“ hätte vorgestellt werden sollen. Die für 30. November vorgesehene Kunstpreisverleihung des Landes wird abermals nur im virtuellen Raum stattfinden. Auch die Stadt übt sich in Zurückhaltung, eine Buchpräsentation über offene Kinder- und Jugendarbeit ist ebenfalls kurzfristig storniert worden.

Dessen ungeachtet halten die Kulturveranstalter unbeirrt das Fähnlein hoch. Wir haben uns umgehört im Schauspielhaus und im Landestheater. „Wir finden es eigentlich erstaunlich, wie sich unsere Abonnenten bemühen, zu uns zu kommen“, sagt Robert Pienz und spricht damit eine stützende Säule in den Zuschauerräumen an: Die Abonnenten seien „sehr, sehr treu, wir haben keine verloren“. Freilich „beginnen sie allmählich zu fragen wegen einer Vergütung für die im Lockdown entfallenen Vorstellungen“. Und nun, angesichts einer Sieben-Tage-Inzidenz nahe der Tausendermarke, „überlegen manche schon, ob sie gerade jetzt ins Theater gehen sollen“. Manche wünschen sich andere Termine. „Solche Täusche machen wir natürlich mit“, versichert Pienz. Abonnenten sind eine feste Größe, „es geht da, alle Abo-Angebote zusammengerechnet, um etwa zweitausend Menschen“.

„Die Abonnentinnen und Abonnenten sind uns weitgehend treu geblieben“, bestätigt auch Veronika Puttinger, die Pressedame vom Salzburger Landestheater. Es gebe kaum Abonnementhalter, die Karten zurückgeben. Was sowohl Puttinger als auch Pienz im DrehPunktKultur-Gespräch betonen: So gut wie alle Abonnentinnen und Abonnenten seien geimpft. „Die wenigsten kommen mit Test, vielleich einer von zwanzig“, heißt es im Landestheater. Die hohe Impfquote weckt auch in Robert Pienz Optimismus: „Die Abonnenten fühlen sich gut geschützt, deshalb habe ich auch keine Angst vor der 2G-Vorschrift.“

Was in beiden Theatern signifikant ist: „Es wird viel kurzfristiger gebucht.“ Im freien Verkauf spürt man natürlich die Stimmung deutlicher, gerade jetzt. „Bis Sonntag war nicht viel los. Jetzt gibt es schon Stornierungen“, weiß Heidrum Prosch, Leiterin des Kartenbüros im Schauspielhaus. Was auch nicht verwundert: „Der Vorverkauf verläuft je nach Produktion unterschiedlich“, so Veronika Puttinger. Die Wiederaufnahme von The Sound of Music sei etwa gut nachgefragt gewesen. Die derzeitige Auslastung im Landestheater schätzt man auf 60 bis 65 Prozent (gegenüber normalerweise 80 bis 85 Prozent). 65 bis 70 Prozent seien es im Schauspielhaus, wo die Auslastung sonst 85 bis 90 Prozent betrage, sagt Robert Pienz. Das ist natürlich wirtschaftlich ein herber Verlust: Wir gehen bis Jahresende von Mindereinnahmen aus dem Kartenverkauf in der Höhe von 200.000 Euro aus, erklärt der Schauspielhaus-Leiter. Normalerweise liegen die erlöse aus Tickets dort bei 500.000 Euro.   :

Abgesagte Vorstellungen gab es weder da noch dort, und ein echter „Theater-Cluster“ im Publikum ist auch noch nicht ruchbar geworden in Salzburg. „Es hat uns sehr geholfen, dass wir vor Pfingsten mit den Festspiel-Leuten mitgeimpft worden sind“, sagt Robert Pienz. Hat er eigentlich schon den dritten Stich? „Ein Mal geimpft, ein Mal genesen“, verrät er, und der Termin für die Booster-Impfung stehe schon. Eines ist ja gewiss: Nach Role-Models aus dem Kulturbereich braucht man nicht lange zu suchen. Die notorischen Impfverweigerer sitzen nicht in den Theatern oder Konzertsälen, und auf Bühnen nund Podien stehen sie schon gar nicht.

 

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