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Viel Ehrgeiz für die "Csardasfürstin"

HINTERGRUND / SCHLOTE

12/01/10"Salzburger Operettentheater" - was verbirgt sich hinter diesem Namen? Man wird die Tournee-Truppe aus dem Hause Schlote am Donnerstag (14.1.) im Großen Festspielhaus mit der "Csardasfürstin" kennen lernen.

Von Reinhard Kriechbaum

Joachim Schlote ist ja keiner, der sein Licht unter den Scheffel stellt, und drum sagt er recht selbstbewusst: "Wir haben uns die Latte hoch gelegt: Es soll die beste Operettenproduktion auf Tournee werden." Und er denkt auch schon weiter, zum Beispiel an den INTHEGA-Preis, mit dem jedes Jahr auch eine Musiktheater-Tourneeproduktion ausgezeichnet wird: "Da wäre es mein Ziel, mit der 'Csardasfürstin' zumindest nominiert zu werden - bisher wurde die Auszeichnung ja immer nur Opern oder Musicals zuerkannt."

Aber jetzt ist man erst mal unterwegs, seit 25. Dezember. 48 Aufführungstermine gibt es an fünfzig Tagen. Warum überhaupt eine "hauseigene" Produktion unter der Etikette "Salzburger Operettentheater"? Operette mache man seit Jahrzehnten, "jetzt haben wir eine Neuaufstellung beschlossen", sagt Joachim Schlote. Ensemblebildung ist das Stichwort.

Innerhalb von vierzehn Tagen hat man im Dezember "Die Csardasfürstin" im Theater in Bad Reichenhall einstudiert. Das Orchester und der Chor kommen aus Bulgarien, die Sängerinnen und Sänger mehrheitlich aus Wien. Von dort kommt auch die Regisseurin Lucia Meschwitz, die Jahre lang am Konservatorium der Stadt Wien als Abteilungsleiterin für die Oper und die klassische Operette tätig war. Die Dirigentin Katalin Doman (im Bild oben) kommt von der Budapester Staatsoper. Die in Dortmund tätige Tänzerin Monica Fotescu-Uta (im Bild links; sie ist die Schwester von Christina Uta aus dem Salzburger Landestheater-Ensemble) macht die Choreographie. Die Ausstatterin Christine Sadjina-Höfer hat in Salzburg am Mozarteum studiert.

Noch ein Salzburger ist im Team, der junge Tenor Max Kiener - ihn wird man in der Aufführung am Donnerstag (14.1.) nicht hören: "Ich setze ihn bewusst hier nicht ein, denn ich möchte nicht einen so jungen Burschen im Großen Festspielhaus verbraten", sagt Schlote.

Warum hat man die "Csardasfürstin" in Bad Reichenhall einstudiert? "Wir brauchen eben ein Theater", erklärt Joachim Schlote. Das ist manchmal Wels, manchmal geht man auch nach Bulgarien, diesmal eben nach Reichenhall. "Das Ganze ist in vierzehn Tagen gewachsen." Das sei nur möglich, "wenn alle Gruppen, das Orchester, der Chor, die Solisten und das Ballett, fertig vorbereitet kommen".

Und warum gerade die "Csardasfürstin"? Das seien marktstrategische Überlegungen, heißt es. "Dieses Jahre sind fünf "Fledermaus"-Produktionen im Angebot. Also das nicht. Die "Csardasfürstin" liegt eben schon eine Weile zurück. "Sieben Jahre sollten vergangen sein", das ist für Jachim Schlote eine Faustregel. (dpk-krie)

"Die Csardasfürstin": Aufführung am Donnerstag (14.1.) um 19.30 Uhr im Großen Festspielhaus. - www.theaterabende.at
Bilder: Schlote

 

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