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Sie drängen zu Pipi Langstrumpf und zum Käfig voller Narren

HINTERGRUND / LANDESTHEATER

26/03/14 Es wird manches teurer, manches auch preisgünstiger – und in Summe soll eine neue Art der Preisgestaltung dem Salzburger Landestheater nach den Erwartungen des Kaufmännischen Direktors Torger Erik Nelson mehr Einnahmen bringen.

Von Reinhard Kriechbaum

193Man werde eine neue, flexiblere Art der Kartenpreise anbieten, so Nelson in einem Pressegespräch heute Mittwoch (26.3.). „Das neue Modell erlaubt einen flexibleren Umgang mit Werk, Genre, Zielgruppe, Wochentag oder Tageszeit, anstelle der bisherigen starren Systematik nach Sparte und Premiere.“ So könne man in noch unbekannte Stücke zu günstigeren „Kennenlern-Tarifen“ anbieten, viel nachgefragte Stücke preislich anheben. Auf gut Deutsch: Die Nachfrage wird die Preise (mit)bestimmen.

„Pauschale Preiserhöhungen konnten glücklicherweise vermieden werden“, erklärt Torger Erik Nelson. Stattdessen werde eine Gewichtung vorgenommen, nach der die oberen Sitzplatzkategorien eher angehoben werden. Die mittleren Preisgruppen blieben meist unverändert und die niedrigeren Eintrittspreise könnten zum Teil sogar gesenkt werden.

Das Salzburger Landestheater hält bei derzeit knapp unter 8.000 Abonnenten, „eine stabile, leicht ansteigende Kurve“, wie Intendant Carl Philip von Maldeghem sagt. Abonnenten dürfen natürlich auch in Zukunft mit den gleichen Vergünstigungen rechnen wie bisher. „Die Rabatte für die großen Abonnements liegen weiterhin deutlich über 20 % – und zwar erstmals auch für die „Ring-Abonnenten“ der Salzburger Kulturvereinigung – und um 30 % für Senioren und am Sonntagnachmittag“, so der Kaufmännische Direktor. „Neu eingeführt wird ein ‚Joker-Wahlabo‘ für alle unter 26 Jahren mit den besten Plätzen bei Verfügbarkeit.

Die obligate Klage: Die Nicht-Valorisierung der Subventionen zehre an den Rücklagen, eine auf längere Sicht unerquickliche Situation. Von den 16 Millionen Euro Jahresumsatz kommen 12 Millionen von Stadt und Land, wobei der Landesanteil „stabil“ (sprich: unverändert) sei, die Stadt aber zuletzt um zwei Prozent erhöht habe. Mit 25 Prozent Eigenwirtschaftlichkeit ist man in Österreichs Landestheaterwelt ganz vorne dran.

„Mit heutigem Tag beträgt die Publikumsauslastung 85 Prozent“, freut sich Carl Philip von Maldeghem. Auch das ist ein Spitzenwert. „Wir kratzen an der 150.000-Marke, sagt Maldeghem auf die Frage zur Publikumszahl. Da schlägt natürlich „Faust II“ in der Felsenreitschule zu Buche und die erfolgreiche „Pipi Langstrumpf“ – das Kinderstück brachte es auf 20.000 Besucherinnen und Besucher. Fast muss man schmunzeln, wenn man die aufrichtige Überraschung der Theaterleute hört: Das Musical „La cage aux folles“ sei zum Renner geworden, die Aufführungen immer so gut wie ausverkauft. Das hätte keiner gedacht. Man hielt Salzburg wohl noch nicht ganz reif für ein Schwulenstück…

Es tut sich was in Sachen neuer Probebühne in Aigen: Wenn alles gut geht, werden die Pläne noch in diesem Jahr genehmigt, und 2015 könnte man mit dem Bauen beginnen. Wird diese Probebühne Wirklichkeit, so wird man die Probebühne im Rainberg und das Depot in der Bachstraße aufgeben.

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