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Hit trifft Bijou

BAD ISCHL / LEHAR FESTIVAL

21/05/12 Bad Ischl stellt  im Sommer 2012  Franz Lehárs selten gespielte „Zigeunerliebe“  dem populären Zugstück „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller gegenüber. Michael Lakners Vertrag als Intendant beim Lehár-Festival ist bis 2019  verlängert.

Von Elisabeth Aumiller

Das Lehár-Festival in Bad Ischl weiß seinen Intendanten zu schätzen und Michael Lakner bleibt der alten Kaiserstadt bis 2019 treu. Damit lässt sich die Kontinuität der Theaterarbeit fortsetzen und gereicht der Stadt, dem Festival  und auch dem Intendanten zum Wohle. Michael Lakner plädiert für die kontinuierliche Arbeitsweise, er ist aber keiner, der sich auf seinen Erfolgen ausruht. Er bringt immer wieder neue Herausforderungen und neue Farben ins Programm. So geht er mit großem Elan in die Saison 2012, die sich vom 14. Juli bis 2. September erstreckt.

„Hit trifft Bijou“ ist diesmal das Motto und man stellt wieder ein populäres Stück einer Wiederentdeckung zur Seite. So setzt diesmal Franz Lehárs „Zigeunerliebe“ den Kontrapunkt zum populären „Vogelhändler“ von Carl Zeller. „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ heißt darin der bekannte Tenor-Hit, dem Sebastian Reinthaller seine Stimme leiht. Die Briefchristl ist Theresa Grabner. Zwei Neuentdeckungen des Intendanten sind die junge  Österreicherin Eva-Maria Kumpfmüller und der aus China stammende Tenor Kejia Xiong. Christoph Wagner-Trenkwitz hat bei seinem erfolgreichen Vorjahres-Debüt Operettenblut geleckt und ist auch beim Vogelhändler wieder mit von der Partie. Neu beim Lehár-Festival ist die Regisseurin Isabella Gregor. Wie sie unlängst in einem Pressegespräch sagte, wolle sie heutige Charaktere ins Ambiente alter Zeiten stellen und mit schönen Kostümen Auge und Ohr bedienen. Viel Text gelte es zu raffen, im Sinne der Profilierung der Figuren, sagt die Regisseurin, die auch auf die Sportlichkeit der Darsteller zählt. Isabella Gregor ist im Salzkammergut aufgewachsen.

Die Rarität des Sommers ist die „Zigeunerliebe“, die seit 30 Jahren nicht auf dem Spielplan war: Als ein opernhaftes Monumentalwerk mit melodischem Farbenreichtum  bezeichnet der Intendant dieses Stück, in dem Lehár seiner ursprünglichen Liebe zur Oper Nahrung gab. Allerdings wird in Bad Ischl die Operettenfassung gespielt. Drei große Tenorpartien sind verlangt und Sonderinstrumente wie Zymbal und  Tárogató kommen zum Einsatz. Auch Letzteres ist ein ungarisches Instrument – eine Art hölzernes Saxophon. Die Produktion wird vom bewährten Team Leonard Prinsloo und Marius Burkert betreut. Miriam Portmann, Verena Barth-Jurca und Christa Ratzenböck sind die weiblichen Protagonisten. Aus der Ukraine stammt Jevgenij Taruntsov, der am Theater Saarbrücken engagiert ist und in Ischl den Zigeuner Józsi singt. Der lyrische Tenor ist Matjaz Stopinsek und als Buffo fungiert Thomas Malik. Gerhard Balluch leiht einer Reihe von „Nebencharakteren“ seine  kammerschauspielerische Präsenz.

Natürlich gibt es wieder die traditionelle Kaiser-Gala am 16. August, in der diesmal Kammersängerin Sona Ghazarian ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Zusammen mit dem Tenor Herbert Lippert wird sie einen bunten Melodienreigen „Best of Operette“ geben. Anekdoten aus der Kaiserzeit steuert Michael Lakner als Moderator bei.

Als Rahmenprogramm sind zwei Kammerabende angesetzt:  Ulrike Beimpold liest das kuriose Leben einer Burgpflanze „Eine Birne namens Beimpold“ und Gerhard Balluch präsentiert einen Rezitationsabend „Balladen! Balladen! Balladen!“. Selbstverständlich wird auch das Jugendbegegnungsprojekt „Europerette“, das heuer in die achte Saison geht, wieder lebendig gestaltet. Und mit „Kaiserwasser“ aus Innichen hat man einen milieugerechten neuen Sponsor für die „kaiserliche Sommerfrische“ gewonnen.

Lehar Festival Bad Ischl, 14. Juli bis 2. September – www.leharfestival.at
Bilder: dpk-Aumiller

 

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