Man ist zufrieden in Erl
TIROLER FESTSPIELE ERL / RESUMEE
01/08/11 Mit einem „Parsifal“, der im ersten Akt wegen eines technischen Fehlers unterbrochen werden musste, gingen am Sonntag (31.7.) die 14. Tiroler Festspiele Erl zu Ende. Ovationen. 700.000 Euro Einnahmen, das sind um 100.000 mehr als im Vorjahr. Ein Budgetziel, das um 13 Prozent überschritten wurde. 20.000 Besucher: Man ist zufrieden in Erl.
Die Neuproduktion von Richard Wagners „Tannhäuser“, die Wiederaufnahmen von „Meistersinger“ aus 2009 und „Parsifal“ aus 2007, Bruckners „Vierte“, Beethovens „Neunte“ und Verdis „Messa da Requiem“ standen im Mittelpunkt. „Eine wichtige Rolle nehmen traditionell Ur- und Erstaufführungen ein“, so die Tiroler Festspiele Erl in ihrem Resümee. Ihre Österreichische Erstaufführung erlebten Elmar Lampsons „Passacaglia für großes Orchester“ und Glenn Goulds Streichquartett op. 1. Zur Uraufführung kamen Manuela Kerers „Eterezoo“ und - eine echte Besonderheit - Franz Liszts Lied „Den Felsengipfel stieg ich einst hinan“, gesungen vom Tenor Ferdinand von Bothmer.
Insgesamt seien 2011 in Erl 20.000 Besucher gezählt worden: „Die Besucher kommen dabei aus der näheren Umgebung, aus Salzburg, Innsbruck, München und dem gesamten deutschsprachigen Raum.“ Zudem würden jedes Jahr Gäste aus der ganzen Welt begrüßt, „legendär sind Neuseeländer, Japaner und Amerikaner aus Kentucky“, heißt es aus Erl.
Vier Veranstaltungen im Passionsspielhaus waren ausverkauft. Die Gesamteinnahmen betrügen mit 700.000 Euro um hunderttausend Euro mehr als im Vorjahr. Das Budgetziel sei um 13 Prozent überschritten worden, die Auslastung liege, wie jedes Jahr, 90 Prozent.
„Mich freut besonders, dass alle unsere Veranstaltungen, ob Oper, Konzert oder Kammermusik, so gut aufgenommen werden und wir in allen Sparten ein- oder mehrmals komplett ausverkauft waren“, so Maria-Theresia Müller, die geschäftsführende Direktorin der Tiroler Festspiele Erl. „Wartelisten und ‚Suche Karte’-Schilder vor der Abendkassa waren 2011 fixer Bestandteil des Festspielalltags.“
Festspielgründer und Festspielintendant Gustav Kuhn: „Wir haben die Tiroler Festspiele Erl gegründet, um zu zeigen, dass man auch mit anderen Regeln als mit denen des konventionellen Musikbetriebs erfolgreich sein kann. Das diesjährige Ergebnis bestätigt unsere Philosophie erneut: die Musik muss im Vordergrund stehen, nicht der Kommerz und nicht wacklige Regiekonzepte.“
Auf der Baustelle Winterfestspielhaus geht ebenfalls was weiter: Ende August werde der Konzertsaal mit dem momentan größten Orchestergraben der Welt überdacht, der Innenausbau wird beginnen. Eröffnet wird im Dezember 2012. (TFE/dpk)