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Mit jugendlicher Unbekümmertheit

REST DER WELT / HOHENEMS / SCHUBERTIADE 2010

18/05/10 Am Ende des ersten Blocks der diesjährigen Schubertiade im Ländle gab es mit Patricia Kopatchinskaja (Violine), Sol Gabetta (Violoncello) und Henri Sigfridsson (Klavier) hochkarätige Kammermusik von Haydn, Schumann und Peteris Vasks.

Von Wolfgang Stern

Schon im Haydn-Klaviertrio G-Dur, Hob XV:25, dem sogenannten Zigeunertrio, war der an der Grazer Musikuniversität lehrende gebürtige Finne ein umsichtiger und sicherer pianistischer Mitstreiter. Das Andante gelang voller Harmonie, Elegie im Einklang herrschte im zweiten Satz, ehe mit Paprika das Rondo all´ Ongarese im Presto die Möglichkeit zu einem brillanten Musizieren „in the Gipsies´ style“ gab.

Das wohl interessanteste Werk des Abends war wohl das des 1946 in Riga geborenen Peteris Vasks. „Episodi e canto perpetuo“ aus dem Jahr 1985 ist ein Klaviertrio, das von verfremdeten Klängen ebenso lebt wie von recht aggressiven Dissonanzen. Die technischen Anforderungen sind ansehnlich. Sol Gabetta ist eine perfekte Cellistin mit viel Umsicht, Patricia Kopatchinskaja, die umlängst mit ihrer Geige Schweizer Zollprobleme hatte, eine ideale Partnerin mit hohen Ansprüchen, Henri Sigfridssen ist sich seiner verantwortlichen Partnerfunktion am Klavier bewusst und lässt meist galant den beiden Streicherinnen den Vortritt.

Robert Schumanns viersätziges Klaviertrio F-Dur, op. 80, gab dem Trio Gelegenheit, romantisch auszuschwärmen, was zur Folge hatte, dass die begeisterten Zuhörer dem Trio drei Zugaben entlockten. Dabei durfte Piazzola - „Musik aus meiner Heimat“, so Sol Gabetta, geboren 1981 in Cordoba (Argentinien) - nicht fehlen.

Absagen gehören leider sehr dazu, aber sie bergen auch neue Möglichkeiten, neue Begegnungen. Der junge deutsche Pianist David Theodor Schmidt war ein solcher Einspringer für einen Abend mit Ian Bostridge, dem gleich zwei Mitstreiter für sein Konzert ausfielen. Die Zuneigung besonders zum Werk von Franz Liszt konnte man dem sympathischen Pianisten anmerken. In dessen Variationen über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ zeigte der gebürtige Erlanger, dass man in Zukunft mit ihm rechnen kann.

Die Schubertiade geht weiter von 27.8.-12.9. in Schwarzenberg. -  www.schubertiade.at
Wer Karten für das Solsberg-Festival (Schweiz) mit Sol Gabetta gewinnen möchte, schaut rein in: www.solgabetta.de
Bilder: www.solgabetta.de/Sony (1); http://www.patkop.ch/ (1)

 

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