Literaturvermittlung in Europa
NETZWERK DER FREIEN LITERATURSZENEN EUROPAS / CROWD
14/01/15 Die Literaturszenen in Europa sind vielfältig und inspirierend. LiteraturaktivistInnen aus allen Ländern der EU in zusammen zu bringen und neue Wege der Publikumserschließung mit analogen und digitalen Mitteln zu gehen: Das sind die Kernziele des auf zwei Jahre angelegten Projekts CROWD. Das Grazer Forum Stadtpark ist dabei.
Von Heidemarie Klabacher
Im Mittelpunkt des Projekts stehe die Schaffung einer europäischen literarischen Öffentlichkeit. CROWD ermöglich „persönliche Begegnungen und digitale Interaktion mit aktueller, im Entstehen begriffener Literatur jenseits des etablierten literarischen Kanons“, so die Verantwortlichen. CROWD wolle die verschiedensten Ideen von gegenwärtiger Literatur in Europa kennen lernen, gemeinsam weiterentwickeln und in den öffentlichen, europaweiten Diskurs bringen.
Die Europäische Union fördere im Rahmen ihres Programms Creative Europe mit dem Projekt CROWD bis November 2016 die Entwicklung der freien Literaturszenen, heißt es in einer Aussendung des Literaturhauses Lettrétage in Berlin-Kreuzberg. CROWD steht für „CReating Other Ways of Dissemination“.
Maßgebliche Unterstützung erhalte das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes, dem Nordic Culture Point, dem Kultur- und Bildungsministerium von Zypern, dem Tourismusbüro Zyperns, dem österreichischen Bundeskanzleramt und vom Land Steiermark und Graz Kultur! Zudem stünden der Berliner Senat, die Hamburgische Kulturstiftung, die Stiftung Preußische Seehandlung sowie europaweit von zahlreiche Förderer und Sponsoren hinter dem Projekt.
Federführend in der Projektarbeit wird dabei das Berliner Literaturhaus Lettrétage sein, „welches nicht zuletzt mit dem internationalen Festival SOUNDOUT! New Ways of Presenting Literature im vergangenen Jahr europaweit Aufmerksamkeit erregt hat“. Kernzellen des ständig wachsenden CROWD-Netzwerks seien neben der Lettrétage, das Grazer Forum Stadtpark, die finnischen Aktivistinnen und Aktivisten von „Nuoren Voiman Liitto“ und Ideogramma aus Zypern.
Das Projekt CROWD geht bis November 2016 in mehreren Phasen über die Bühne, eine Konferenz unabhängiger Literaturveranstalter steht am Anfang: In wenigen Tagen, am 23. und 24. Jänner, würden, so heißt es in der Aussendung der Lettrétage, in Berlin „Grundfragen der Literaturvermittlung, der nationalen Kulturpolitiken ebenso verhandelt wie Ästhetiken und Finanzierungsmöglichkeiten von Veranstaltungen“.
CROWD organisiere in den nächsten zwei Jahren außerdem ein Literaturfestival und die von Nord nach Süd führende europaweite Lese-Busreise OMNIBUS: „Dabei reisen insgesamt über hundert Autoren innerhalb von drei Monaten von Finnland nach Zypern.“ Die Tour führe die Autorinnen und Autoren in sowohl städtische als auch ländliche Regionen Europas. Darüber hinaus biete die CROWD mit der 2016 startenden mobilen App AGORA dem Publikum und den „LiteraturaktivistInnen“ die Möglichkeit, die europäischen Literaturszenen in ihrer Vielfalt zu erleben und mitzugestalten.