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Was Kritiker lieben!

REST DER WELT / LUDWIGSHAFEN / „BESTENLISTENKONZERT“

03/07/14 Eleonore Büning ist nicht nur Feuilleton-Redakteurin und prominente Kritikerin der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). In ihrer Funktion als Vorsitzende des Preises der deutschen Schallplattenkritik lud sie unlängst zu einer Konzertpremiere besonderer Art in den Festsaal des noblen BASF-Gesellschaftshauses in Ludwigshafen.

Das Konzert-Motto „Was Kritiker lieben“ signalisiert mit dem ersten Bestenlistenkonzert 2014 den Start eines jährlichen Musikfestes, bei dem ausgewählte Künstler prämiierter Schallplattenaufnahmen live im Konzertsaal zu erleben sind. Eleonore Büning bezeichnet Musik als „Luftkunst“, die nur im Augenblick des Erklingens reale Existenz besitzt. Trotz der heutigen hervorragenden technischen Möglichkeiten, Musik aufzuzeichnen und damit den Klang aufzubewahren, könne diese „Konservenmusik“ lebendiges Musikerleben nicht ersetzen, wie Büning betont. Daraus leitet sich die Idee her, die besten Musik - Einspielungen mit Live-Konzerten zu krönen.

Dieses erste Sonderkonzert im Rahmen des reichhaltigen BASF-Kulturprogramms präsentierte musikalische Kontraste auf hohem Niveau, um die Vielfalt der Stilrichtungen zu dokumentieren.

„stile antico“ , „das aufregendste Vokalensemble Großbritanniens“, stand seit 2007 fünfmal auf der Bestenliste. „Die engelsreine Intonation, die beseelten klaren Linien und die meditative Andacht“ des britischen Vokalensembles wurden als markante Merkmale der zuletzt 2013 ausgezeichneten Einspielung von Kirchenmusik aus der Tudor-Epoche hervorgehoben. Kostproben aus dem Vokalprogramm „Herrscher über Europa: Musik für die Habsburger“ gaben in Ludwigshafen Zeugnis von den Qualitäten der britischen Sängertruppe.

Eine andere musikalische Welt erschloss das seit 2002 fünfmal auf der Bestenliste gehandelte Piano-Duo Tal&Goethuysen mit Schuberts f-Moll-Fantasie und dem virtuosen Klavierrausch von Wagners vierhändiger Transkription der Tannhäuser-Ouvertüre. Büning meinte dazu, die beiden Pianisten machen Musik nicht nur mit geläufigen Fingern sondern auch mit dem Kopf.

Dritte im Bunde der Bestenlistenvertreter waren dann Michael Riessler und Pierre Charial, „wunderbare Grenzgänger auf Klarinette, Saxophon und Drehorgel“. Zur überschäumenden Freude des Publikums erzeugten sie „unerhörte“ Klänge auf höchst ungewöhnliche Weise: Die Drehorgelwalze konnte nur mit Hilfe von Pierre Charials gestanzten Lochkarten zum vielfältigen Tönen gebracht werden. Ein findiges Kuriosum in bravouröser Handhabung.

Der Preis der deutschen Schallplattenktitik feierte 2013 sein 50-jähriges Bestehen. Wechselvolle Ereignisse im Laufe der Jahre seit den Anfängen im Jahr 1963 führten schließlich 1988 dazu, dass die Juroren einen unabhängigen eingetragenen Verein gründeten. 139 Musikkritiker aus Deutschland , Österreich und der Schweiz sind derzeit die amtierenden Juroren, die ehrenamtlich und ohne Honorar tätig sind. In 29 Fachjurys aufgeteilt, sind für jede Musikgattung des breitgefächerten Spektrums fünf Fachjuroren zuständig, die viermal jährlich die besten Einspielungen nominieren. Daraus können zwölf Jahrespreise, drei Ehrenpreise und der Sonderpreis der „Nachtigall“ hervorgehen. Preisträger der Nachtigall 2014 ist Christian Gerhaher, von dem Eleonore Büning sagt: „Dieser Sänger ist ein Geschenk. Sobald er singt, versinkt die Welt. Und alles , was er singt, wird lebendig und wahr.....“.

Die Homepage des Preises der deutschen Schallplattenkritik: /www.schallplattenkritik.de
Bilder: dpk-E.Aumiller

 

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