1.200 Kilometer rund um Salzburg
REISEKULTUR / ARNOWEG
19/07/13 Immer hart an der Grenze rund um Salzburg: Was verkehrstechnisch unmöglich ist, kann man als Wanderer fast auf der Grenzlinie erleben, wenn man sich vornimmt, das Bundesland auf Salzburgs Wanderweg Nummer eins, dem Arnoweg, zu umrunden. Eine gewisse Ausdauer ist vonnöten: 80.000 Höhenmeter in 500 Stunden…
Die Route gilt als einer der schönsten Weitwanderwege Österreichs. Namensgeber ist der Salzburger Erzbischof Arn (oder Arno = Adler) von Salzburg. Er lebte von zirka 740 bis 821.
Der Weg führt an den Grenzen des heutigen Bundeslandes Salzburg entlang. Die längste Variante des Arnowegs ist 1.200 Kilometer lang. Im Rupertiwinkel sowie im Glocknergebiet beim Sonnblick verlässt der Weg jeweils kurz das Salzburger Landesgebiet, Wanderer sind also als echte "Grenzüberschreiter" unterwegs.
1998, also vor 15 Jahren, wurde der Arnoweg anlässlich des Jubiläums "1200 Jahre Erzbistum Salzburg" gegründet. Die geschichtsträchtige Route führt an der heutigen Bundesländergrenze entlang, dabei passiert man die atemberaubenden Landschaften des Salzburger Landes.
Den Spuren der heimatlichen Kulturgeschichte folgend geht es von der Stadt Salzburg aus ins alpine Hochgebirge, das dem Wanderer einiges abverlangt. Unweit von Bad Gastein erreicht der Arnoweg seinen höchsten Punkt, den Sonnblick (3.106 Meter). Der Arnoweg eignet sich hervorragend zum Hüttenwandern, da sich in seiner nächsten Umgebung unzählige Hütten befinden. In Summe lassen sich in 500 Stunden Gehzeit 80.000 Höhenmeter an Anstieg bewältigen. Wer nicht so viel Zeit hat oder nicht über die notwendige Kondition verfügt, kann selbstverständlich auch nur Teilstücke des Arnowegs erkunden. Der Weg ist in bis zu 80 Etappen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Wanderer unterteilt. Geboten werden auf der Route die Highlights der Salzburger Kultur- und Naturlandschaft, etwa die Festung Hohensalzburg oder der Salzbergbau auf dem Dürrnberg. Weite Strecken im Nationalpark Hohe Tauern führen über schmelzende Gletscher und vorbei an den Krimmler Wasserfällen. Der Arnoweg kreuzt die Alpenübergänge am Katschberg und am Radstädter Tauern und führt an der Bischofsmütze vorbei durch die Osterhorngruppe ins Salzkammergut. Vom Kolomansberg bis nach Irrsdorf ist er sogar – von kleinen Abstechern abgesehen – direkter Grenzweg.
Arno, Abt von St. Peter und als Nachfolger des heiligen Virgil der erste Erzbischof von Salzburg, verdankt das Land nicht nur einen theologischen Aufschwung. Er ließ eine Bibliothek anlegen und veranlasste die Aufzeichnung der frühmittelalterlichen Geschichte Salzburgs (Annales Juvavenses maximi) sowie der ersten Salzburger Güterverzeichnisse. Arno war also ein "Vereiner" des Landes, so wie es nun von dem nach ihm benannten Wanderweg umschlossen wird.
Informationen über den Arnoweg, Routenkarte, Etappenbeschreibungen und Online-Bestellung des Reiseführers: www.arnoweg.com
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