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Ein Hart-aber-fair-System

INTEGRATION / SPRACHKURSE

28/03/17 Die Salzburger Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer äußert sich sehr skeptisch zum Plan, dass allein der Integrationsfonds die Sprachkurse für Asylwerber abwickeln soll. Diese „Abwicklung“ sei zu teuer und ineffizient, meint sie.

„Alle Macht dem Integrationsfond?” So titelt „Die Presse“ zum neuen Integrationspaket, das heute Dienstag (28.3.) vom Ministerrat abgesegnet werden soll. Ein Teil des Pakets betrifft verpflichtende Sprachkurse, die AsylwerberInnen auf A 1-Niveau, also die Basiskenntnis der deutschen Sprache, bringen soll. Allein für die Vermittlung der nötigen Kurse soll der Integrationsfond 805.000 € erhalten.

Anja Hagenauer meint, so viel Geld könne viel zielgerichteter eingesetzt werden. „Mit diesen Mitteln könnten wir bei unserem eigenen, äußerst erfolgreichen Kurs-Modell 4.000 Asylwerberinnen und Asylwerbern jene Deutschkenntnisse vermitteln, die für den Arbeitsmarkt erforderlich sind.“

Die Erfahrungen mit dem Integrationsfonds seien zudem nicht die besten: „Von Sommer 2015 bis Herbst 2016 hat er keine vernünftige Sprachausbildung in der Stadt Salzburg zustande gebracht. Da haben wir in der Not selbst Geld in die Hand genommen und mit der Volkshochschule sehr viel bewegt.“ 80 Prozent der vom Sozialamt zugewiesenen Kursteilnehmer hätten die Deutsch-Prüfung geschafft. „Sie durften in den Kursen nicht fehlen, sonst wurde ihnen die Mindestsicherung gekürzt.“

Dieses Hart-aber-fair-Kurssystem der Stadt Salzburg funktioniere gut und habe nur ein Fünftel der Bundeskurse gekostet. Außerdem habe man sich durch Aufnahmen in den Arbeitsmarkt bei der Mindestsicherung letztlich mehr erspart als für die Kurse finanziell notwendig war. Daher Hagenauers Forderung: „Besser den Kommunen das Geld geben. Die können gut wirtschaften und sind viel näher am Geschehen dran als der Integrationsfonds!“ (InfoZ)

Bild: Stadt Salzburg / Gaby Strobl-Schilcher
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