Stil-Überflieger mit Stil
PHILHARMONIE SALZBURG / ABO 2013/14
29/05/13 Das Kinder- und Jugendprogramm der Philharmonie - die „Kinderfestspiele“ mit Konzertreihen das ganze Jahr über und Workshopwoche mit Konzerten im Frühsommer - ist bunt und vielfältig und nicht leicht zu überblicken. Viel einfacher ist es für die Erwachsenen: „Das Abo hat vier Konzerte und keinen roten Faden."
Von Heidemarie Klabacher
„Dafür zeigt es genau, was die Philharmonie Salzburg macht.“ Und zwar: Musik machen von der klassischen Moderne, über Barock und Romantik bis zur Weltmusik. Dabei geht es oft – aber nicht immer - nur um „gute Unterhaltung“: Alle Menschen hätten viel zu tun, seien in ihre Berufe und ihre Verpflichtungen eingespannt. „Trotzdem“, sagt Elisabeth Fuch, die Gründerin und Leiterin der Philharmonie Salzburg, „trotzdem kann ein Konzert auch einmal mehr sein, als ‚nur’ ein schöner Abend: Manchmal darf ein Konzert auch Impulse zum Nachdenken geben.“
Daher eröffnet sie das Abo der Philharmonie Salzburg heuer in einem „Britten-Jahr“ mit Benjamin Brittens „War Requiem“ im Großen Festspielhaus: Gespielt wird drei Mal (25., 26. und 27. September). Diese drei Konzerte finden in Kooperation der Philharmonie Salzburg mit der Kulturvereinigung statt, die ja ebenfalls von Elisabeth Fuchs geleitet wird. Dieses Werk werden nicht so viele Menschen kennen, vermutet Elisabeth Fuchs, sie plane daher eine Werkeinführung um 19.30, also innerhalb des Konzertes.
Das zweite Abo-Konzert der Philharmonie Salzburg – im November wieder im angestammten Großen Saal des Mozarteums – ist ein Cross-Over-Konzert: ein Klezmer-Abend gemeinsam mit dem David Orlowsky-Trio. Der Klarinettist spielt nicht nur Klezmer-, sondern auch Weltmusik und ist ECHO-Musikpreisträger in der Kategorie „Musik ohne Grenzen“.
Das dritte Abo-Konzert im März 2014 heißt „Die 4 Jahreszeiten“ und gilt dem Barock. Sie halte es für überaus wichtig, dass ihre Musikerinnen und Musiker auch mit Barock regelmäßig Erfahrung machen – und zwar mit ausgewiesenen Experten. Das werde von Orchestermusikern „heutzutage“ einfach erwartet. Die Expertin der Wahl ist wieder die Geigerin und Dirigentin Michi Gaigg, die heuer bereits das Programm „Bach pur“ dirigiert hat. Vivaldis „Jahreszeiten“ seien zwar überaus bekannt, würden aber relativ selten gespielt, sagt Elisabeth Fuchs.
„Es ist toll, ein so bekanntes Werk mit einer Expertin neu zu erarbeiten. Je besser die Musiker ein Stück schon kennen, umso genauer kann man in die Tiefe gehen.“ Violinsolistin in den „Jahreszeiten“ ist die in Salzburg ausgebildete Geigerin Cornelia Löscher. Wenn möglich, lade sie Solisten ein, die einen Bezug zu Salzburg haben, sagt Elisabeth Fuchs: „Das ist mir lieber, als einfach internationale Solisten einzufliegen.“
Das vierte Abo-Konzert, im Juni nächsten Jahres, gilt wieder der Romantik: Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum-Ouvertüre, „Erste“ Brahms und Schumann Cello-Konzert a-Moll mit dem Solisten David Eggert: „Ein cooler Typ, ein grandioser Solist, bei dem der Dirigent unglaublich flexibel sein muss.“ Mit David Egger als Solisten fallen Aufführung, General- und Hauptproben garantiert jeweils anders aus: „Heute Vormittag so, und heute Abend ganz anders. Wir müssen jede Sekunde genau zuhören und darauf eingehen – und den Moment genießen.“ Der gebürtige Kanadier David Eggert ist zurzeit Assistent von Clemens Hagen am Mozarteum.