WOW sagen, soll das Publikum
KULTURVEREINIGUNG / SAISON 2013/14 / ABO-PROGRAMM
19/02/13 „Unter den acht Konzerten ist eines, das vom Programm her ein wenig ‚leichter’ ist. Das mögen unsere Abonnenten, das ist inzwischen erwiesen. Und da kommen auch neue Leute, die bleiben.“ Eröffnet wird die Konzertsaison der Kulturvereinigung ja immer schon im Mai – aber heuer zum ersten Mal mit Edith Piaf und Jaques Brel.
Von Heidemarie Klabacher
Wenn es darum geht, neue Publikumsschichten anzusprechen, ist Elisabeth Fuchs immer wieder für Überraschungen gut. So darf es auch nicht verwundern, dass sie eine neue Konzertsaison einmal nicht mit symphonischen Schwergewichten und Jahresregenten (Verdi, Wagner, Britten stünden zur Wahl) eröffnet, sondern mit einem Jubiläumsprogramm aus einem ganz anderen Genre: 1963, vor genau fünfzig Jahren, starb die französische Chansoniere Edith Piaf. Und so heißt es bei der Kulturvereinigung am 22./23. Mai: „Maria Bill singt Edith Piaf und Jacques Brel“. Begeleitet wird Maria Bill vom SAOS Symphonic Orchestra unter David Danzmayr: „Auch schon ein Flugzeug-Dirigent mit aufsteigender Karriere“, so Elisabeth Fuchs.
David Danzmayr und das SAOS Symphonic Orchestra bestreiten am 24. Mai auch das dritte Konzert: Zusammen mit der Pianistin Lisa Smirnova geben sie ein „Concerto for myself“: So heißt die Sonata concertante für Klavier und Orchester von Friedrich Gulda. Lisa Smirnova habe unzählige Konzerte bei der Kulturvereinigung im Großen Festspielhaus bestritten, erinnert Elisabeth Fuchs. „Ich wollte, dass sie auch einmal einen Abend ganz für sich allein hat.“ Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488 steht neben dem Gulda-Konzert auf dem Programm.
Die Konzertsaison der Kulturvereinigung geht wie immer im September weiter – heuer mit einem Knalleffekt, mit Benjamin Brittens „War Requiem“. Es spielt die Philharmonie Salzburg unter der Leitung von Elisabeth Fuchs: „Von unseren Besuchern wird das kaum jemand kennen.“ Daher komme das War Requiem in allen drei Abo-Zyklen zur Aufführung. „Kein Abonnent soll einen Nachteil haben, und das nicht hören können!“ Hier plant Elisabeth Fuchs eine Werkeinführung um 19.30, also innerhalb des Konzertes. „Es ist ein Riesenbrocken. Ich wünsche mir, dass man dann nach Haus geht und sagt ‚Wow!’“
Der Oktober bringt „fetzige“ Konzerte unter dem Motto „Viva Brazil“ mit dem Orquestra Sinfonica de Estado de Sao Paulo – unter der Leitung der Dirigentin Marin Alsop. In allen drei Zyklus-Konzerten spielt der Pianist Nelson Freire das zweite Chopin-Konzert, am dritten Abend steht statt Brasilianischen Komponisten und Leonhard Bernstein die „Erste“ Mahler auf dem Programm. Das Konzert am 16. Oktober ist zugleich das Eröffnungskonzert der Kulturtage.
Im November dirigiert Leopold Hager unter anderem "Ein Heldenleben" von Richard Strauss. 76 Konzerte hat der Salzburger Dirigent bei der Kulturvereinigung im Großen Festspielhaus geleitet, das letzte 2006. Nun bedanke sich die Kulturvereinigung bei Leopold Hager mit diesem Zyklus mit dem Mozarteumorchester, so Elisabeth Fuchs. „Strauss-Jahr“ ist erst 2014, sie beginne mit einem Strauss-Schwerpunkt aber schon heuer.
Beim Mittwoch-Konzert im November steht auch das Doppelkonzert a-Moll von Johannes Brahms auf dem Programm: mit der bereits vielfach ausgezeichneten jungen Salzburger Geigerin Marie-Christine Klettner und dem ebenfalls noch jungen Cellisten David Eggert, dem Assistenten von Clemens Hagen am Mozarteum. Beim Donnerstag- und beim Freitag-Konzert spielt, auf Wunsch von Leopold Hager, Benjamin Schmid das Violinkonzert von Beethoven.
Im Jänner 2014 gibt es drei Konzerte mit den Wiener Symphonikern unter Manfred Honeck. Auf dem Programm steht drei Mal „J. Strauß meets Gershwin“. Im Februar stehen Ballettmusiken im Zentrum der Konzerte der Königlichen Philharmonie Flandern unter Edo de Waart. Klaviersolist in Tschaikowskijs Klavierkonzert ist 
zweimal der junge, vielfach ausgezeichnete Pianist Igor Levitt. „Tschaikowski-Konzert – da freut sich die kaufmännische Leitung“, so Elisabeth Fuchs. „Aber es wird auch total spannend, einen der besten Nachwuchspianisten mit diesem Werk zu hören.“ Am dritten Abend gibt es stattdessen Beethovens Drittes Klavierkonzert mit dem ebenfalls noch jungen (und ebenfalls bei Karlheinz Kämmerling am Mozarteum ausgebildeten) Pianisten Alexei Gorlatch.
Drei Mal folgt im März 2014 die Matthäus-Passion mit dem Bach Collegium München und dem Münchner Bachchor. Mit einem Programm, „das auf Sicherheit setzt, aber interessant konzipiert ist“ schließt Elisabeth Fuchs im April 2014 den Reigen der Abonnement-Konzerte: „Aus der Neuen Welt“ bringt natürlich die „Neunte“ Dvorak, dazu kommen Werke von Aaron Copland und Charles Ives, dessen „Unanswered Question“ zum ersten Mal bei der Kulturvereinigung auf dem Programm steht. Es spielt das Mozarteumorchester unter der Leitung des 1987 geborenen amerikanischen Dirigenten Joshua Weilerstein. (Wird fortgesetzt)
