Siebzehn junge Leute und Mozarts Geige
HINTERGRUND / BELLA MUSICA / TOURNEE
27/08/24 Bella Musica: Das ist ein Ensemble aus Pre-College-Studierenden aus den Mozartstädten – und in diese geht man auch jedes Jahr auf Tournee. Wie meistens ist man auch diesmal in Italien unterwegs. Mozarts Geige hat freilich nur einmal einen großen Auftritt, am 28. August in Lucca.
Einige Pre-College-Studierende üben seit April im Mozart-Geburtshaus auf der berühmten Costa-Violine aus dem Jahr 1764 für die bevorstehende Tournee. Mitte der Vorwoche sind siebzehn junge Musiker nach Italien aufgebrochen, erst zu einem Probencamp. Am Sonntag (25.8.) hat das erste Konzert stattgefunden, im Teatro Avigliano Umbro in Terni. Am folgenden Tag stand Rom auf dem Reiseplan, man spielte in der Basilica Paleocristiana dei Santi Vitali. Heute Dienstag (27.8.) steht ein Auftritt beim Chigiana International Festival 2024 in Siena bevor, man debütiert auch beim Summer Festival in Cremona. Dort und in Mailand spielt das Ensemble Bella Musica zum ersten Mal. Der Auftritt in Mailand ist in der Kirche Chiesa di Sant’Antonio Abate – dem Uraufführungsort von Mozarts Exultate Jubilate. Verona, Nogaredo und Bozen sind weitere Auftrittsorte.
Ein besonderer Termin am 28. August ist der Auftritt in Lucca, in der Chiesa dei Sancti Giovanni: Da wird also Mozarts Geige erklingen. Der Direktor der Salzburger Mozart-Museen, Linus Klumpner, passt auf, dass ihr nichts passiert. Das Instrument wurde von Pietro Antonio Dalla Costa in Treviso, Italien, 1764 gebaut. Als Mozart in Italien unterwegs war, gehörte ihm die Geige freilich noch nicht, er hat sie erst erworben, nachdem er sich 1781 in Wien niedergelassen hatte.
Zum ersten Mal sind Musikerinnen und Musiker aus Dresden (Hochschule für Musik Dresden Carl Maria von Weber) und Bozen (Conservatorio Claudio Monteverdi Bolzano) bei Bella Musica dabei. Weitere Studierende kommen von der Universität Mozarteum und vom Conservatorio Santa Cecilia in Rom.
„Das Bella-Musica-Projekt zeigt, wie junge Musikerinnen aus verschiedenen Ländern – Österreich, der Ukraine, Deutschland und Italien – durch Musik eine gemeinsame Sprache finden“, freut sich Stefan David Hummel, Gründer und Leiter des Ensembles. „In einer Welt voller Herausforderungen ist es die Musik, die uns zusammenbringt und zeigt, dass es immer Wege des friedlichen Miteinanders gibt – ein Vermächtnis von Mozarts europäischem Enthusiasmus.“
Linus Klumpner von der Stiftung Mozarteum: „Mit der Teilnahme an einem Konzert der Tournee unterstützen wir nicht nur den Gründungsgedanken der Europäischen Mozartwege. Primär kommen wir dem wichtigsten Auftrag der Internationalen Stiftung Mozarteum nach, das Andenken an Wolfgang Amadé Mozart und sein Œuvre in die Welt zu tragen und auch jenen zugänglich zu machen, die die Gedenkstätten in Salzburg nicht besuchen können.“
Die Europäischen Mozart Wege sind die einzige Kulturroute des Europarates, die einen Musiker in den Mittelpunkt stellt. Sie beleben touristische Routen und fördern künstlerische, kulturelle sowie wissenschaftliche Kooperationen. Das Netzwerk wurde 2006 zu Mozarts 250. Geburtstag gegründet. Seit 2014 werden Jugendchöre und -orchester als „Junge Botschafter*innen der Europäischen Mozart Wege“ ausgezeichnet. Dazu rechnet seit 2017 das Ensemble Bella Musica Mozarteum. (Universität Mozarteum/dpk-krie)
Bild: ISM /Mozart-Museen und Archiv