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Das wichtigste Instrument ist der Mensch

 SALZBURGER STRASSENMUSIK

20/04/23 El conda pasa und Ballade pour Adeline, meist auch noch verstärkt und in Dauerschleife, auf dem Domplatz nerven schon sehr. Wenn schon Musik im öffentlichen Raum, dann bitte unplugged und authentisch. Die Gruppen der Salzburger Straßenmusik zeigen wie es geht. Und sie nerven garantiert niemanden, das wäre das Letzte, was sie mit ihren Innenstadt-Auftritten wollten.

Von Heidemarie Klabacher

Jetzt ist es wieder soweit. Von 22. April bis 16. September spielen samstags von 10.30 bis 14.30 Uhr an 22 Termin insgesamt 44 Volksmusikgruppen in der Salzburger Altstadt. „Hier können Sie Live-Musik erleben, Volksmusik, wie sie sich in der alpenländischen Region bis heute entwickelt hat“, so das Salzburger Volksliedwerk, der Veranstalter seit 16 Jahren. Volksmusikgruppen aus dem ganzen Land, den angrenzenden Bundesländern und Bayern spielen in der Altstadt. „44 Gruppen mit insgesamt 250 Musizierenden haben sich dieses Jahr zum freien Spielen gemeldet. Sie stehen auf keiner Bühne, sondern befinden sich auf Augenhöhe mit den Zuhörenden und begeistern auf ganz unaufdringliche Art und Weise“, so das Volksliedwerk. Gage? „Lohn ist die Aufmerksamkeit der Menschen, das ein oder andere Gespräch zwischen Spielenden und Zuhörenden und die spürbare Freude auf beiden Seiten.“ Hüte und Instrumentenkästen für Münzwurf liegen also auch nicht herum. Besondere an der Aktion sei, dass keine Darbietung der anderen gleiche, „nicht nur wegen der unterschiedlichen Volksmusikgruppen und Plätze, sondern auch wegen der Stimmung, die dabei entsteht“. Manchmal werde spontan getanzt oder dazu gesungen. „Das wichtigste Instrument bei der Straßenmusik ist letztlich der Mensch selbst, indem er der Volksmusik Lebendigkeit verleiht.“

Am Samstag (22.4.) eröffnen die D’Aberseea Musikanten & Pascher und die Lamprechtshaunser Tanzlmusi. „Die Aberseea Musikanten kommen, wie der Name schon sagt, aus Abersee im Salzkammergut.“ Man dürfe den typischen aberseearischen Klang erwarten, so das Volksliedwerk: „Tanzlmusi mit eigenwilligem Rhythmus und natürlich darf das Gstanzln singen mit dem dazupassenden Paschn nicht fehlen. Die Formation der Aberseer Musikanten gibt es schon seit 36 Jahren – sie sind aus dem Trachten- und Heimatverein in Abersee hervorgegangen.“

Die Lamprechtshausner Tanzlmusi wurde im Jahr 1989 gegründet und besteht seither in ihrer Ursprungsbesetzung. Alle Mitglieder der Gruppe sind leidenschaftliche Volksmusikanten, musizieren jedoch auch in den örtlichen Trachtenmusikkapellen oder anderen Gruppen mit. Die „volksmusikalische Grundausbildung“ habe die Tanzlmusi an verschiedenen Salzburger Volksmusikseminaren erhalten. Eine Auszeichnung beim alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck 1994 zeugte von Anfang an vom Niveau. Auch diese Truppe will die traditionelle Volksmusik ihrer Region pflegen. „Das Spielgut der Tanzlmusi hat daher hauptsächlich Flachgauer bzw. Salzburger Ursprung. Meist ältere Blasmusikstücke – vor allem aus dem Musiziergut der früheren „Hochzeitsmusikanten“ – gehören genauso zum Programm wie eine Unmenge von alten Tanzln, Flachgauer Halbwalzern, Liedern und Volkstänzen – in eigenen Arrangements der Gruppe.

Salzburger Straßenmusik – alle Termine und Gruppen –www.salzburgervolksliedwerk.at
Bilder: SVLW

 

 

 

 

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