Sieger von sehr weit her
MOZARTWETTBEWERB / STREICHQUARTETT
13/02/23 In den Tagen der Schi-Weltmeisterschaft denkt man in Medaillen-Kategorien. Bemerkenswert an der Streichquartett-Ausscheidung beim Internationalen Mozartwettbewerb der Universität Mozarteum: Auf dem „Stockerl“ landeten zwei Quartette aus Südkorea. „Silber“ ging an eine Gruppe aus Australien.
Das im September 2019 gegründete Arete Quartet aus Südkorea hat also den ersten Preis gewonnen, 20.000 Euro gestiftet von der Stadt Salzburg. Dazu kam noch der Sonderpreis der Stiftung Mozarteum für die beste Interpretation eines Mozart-Streichquartetts. In der Endrunde spielte das Ensemble dessen Quartett C-Dur KV 465, das Streichquartett Nr. 1 Kreutzersonate von Leoš Janáček und UTA-ORI weaving song for string quartet von Toshio Hosokawa.
Die meiste Zeit seines kurzen Bestehens hat das Arete Quartet also in eingeschränkter Zeit verbracht. Vielleicht nicht die schlechteste Voraussetzung zum Üben. Immerhin: 2021 gewann es den Ersten Preis beim 72. Internationalen Musikwettbewerb Prager Frühling. Außerdem errang es zwei Sonderpreise beim 12. Internationalen Streichquartett-Wettbewerb Premio Paolo Borciani und erhielt ein Stipendium der Jeunesses Musicales Deutschland. Derzeit studieren die Quartettmitglieder an der Hochschule für Musik und Theater München und sind Stipendiaten von Yehudi Menuhin Live Music Now.
Der Zweite Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb der Universität Mozarteum ging an das aus Australien stammende Affinity Quartet. Dem wurde auch der IGNM-Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werks zugesprochen, für das Streichquartett Nr. 3 Hidden Agendas von Brett Dean. Das Quartett wurde 2015 von Studierenden an der Australian National Academy of Music gegründet. Der Träger des Dritten Preises, das Eden Quartet ebenfalls aus Südkorea, war bereits Halbfinalist des ARD-Musikwettbewerbs 2022.
Von den zehn eingeladenen Streichquartetten aus sieben Ländern traten schließlich sieben zum Wettbewerb an. In die zweite Runde schafften es auch das Kandinsky Quartet und das Arancia Quartet aus den USA. Das in Wien ansässige Kandinsky Quartet aus Deutschland (Preisträger des Boccherini-Wettbewerbs und Stipendiaten der Jeunesse Musicales Deutschland) wird zu ARCO – Art, Research and Creation Opus 2023 in Wien – eingeladen. Das ist eine binationale Akademie für zeitgenössisches Schaffen, ein gemeinsames Projekt der Universität Mozarteum, des Gmem-Marseille (eines der französischen Nationalen Zentren für musikalisches Schaffen) und den französischen Ensembles Multilaterale, Les Métaboles und Tana String Quartet. Das Kandinsky-Quartett überzeugte nämlich mit seiner Interpretation zeitgenössischer Werke von György Kurtag und Bela Bartok. (Universität Mozarteum/dpk-krie)
Bild: Universität Mozarteum / Christian Schneider