Vielleicht doch ein zweites Hinhören wert
CD/DVD-KRITIK: DAS LABYRINTH
17/12 /13 Bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr haben die Festspiele bekanntlich Peter von Winters Singspiel „Das Labyrinth oder der Kampf mit den Elementen“, also Emanuel Schikaneders „Der Zauberflöte zweyter Theil“ im Residenzhof dem Vergessen entrissen.
Von Horst Reischenböck
Ivor Bolton legte damals selbst Hand an, um die in Berlin wiederentdeckte Partitur aufführungspraktisch einzurichten. Anlässlich der Premiere am 3. August im Residenzhof aufgenommen, ist die Produktion nun auf DVD nachvollziehbar. Die ob der Beschränktheit des Aufführungsortes relativ einfache Inszenierung (Regie: Alexandra Liedtke) wird durch die Kameraführung interessanter aufbereitet.
Ansonsten können die Augen ja auch getrost geschlossen werden. Denn das absolute Ereignis ist wieder einmal das Musizieren des Mozarteumorchesters. Es belegt, dass Peter von Winter, zwei Jahre älter als Mozart, nicht bloß ein Komponist auf der Höhe seiner Zeit, sondern wohl auch ausgezeichneter Instrumentator war. Man kann das also nun in Ruhe nachhören, besser, als es im Residenzhof möglich war. Die umfangreiche Sängergruppe – darunter Michael Schade als Tamino oder Malin Hartelius – durfte sich entsprechend absolut geborgen und doppelt angeregt, beflügelt fühlen.