Der Jugend ehrlich begegnen
BUCHPRÄSENTATION / ALOIS KOTHGASSER
15/10/20 „Ich bin dankbar für den großen Horizont, den ich ihn meinem Leben abschreiten durfte. Das hat mir dieses Buch als Erinnerungsarbeit wieder klargemacht“, sagte der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser bei der Buchpräsentation im Kardinal-Schwarzenberg-Saal.
„Wir Salesianer haben arbeiten gelernt. Dadurch, dass ich immer voll beschäftigt war, hat sich die Frage nach dem, ob ich etwas verpasst habe, nie gestellt.“ Natürlich hätte die Beschäftigung mit den schönen Künsten wie Musik und Literatur noch mehr sein können, aber eigentlich sei nichts offengeblieben, so der emeritierte Salzburger Erzbischof, der dem Salesianer-Orden angehört.
Wie Kothgasser auf und in diesen Orden gekommen ist? Die große Weichenstellung in seinem Leben sei die Begegnung mit dem Kaplan Martin Hratvic als 14jähriger gewesen. Seine Berufung für den Salesianer-Orden sei auch auf die vielen Gespräche mit diesem Geistlichen zurückzuführen, erinnert sich Kothgasser.
Die Initiative zu dem Buch Mein Leben in Stationen ging vom Philosophen und Buchautor Martin Kolozs aus, der im Zuge der Recherchen zu einem anderen Buch mit Kothgasser ins Gespräch kam. „Die Zusammenarbeit mit Erzbischof Alois ist relativ einfach und offen“, sagte der Tiroler bei der Buchpräsentation in Salzburg.
Acht Orte in Österreich, Deutschland und Italien geben biografischen Aufschluss über dieses Leben in Stationen. „Wir müssen den ersten Schritt tun in der Beziehung zu den Menschen, vor allem zur Jugend“, darin sah und sieht Alterzbischof Kothgasser seine wesentliche Aufgabe als Priester. Der Offenheit der jungen Menschen in Schulen und Pfarren ehrlich und verantwortungsvoll begegnen sah er auch als Erzbischof als sein Hautpanliegen. Als einen Schwerpunkt seiner Amtszeit nannte Kothgasser den Lebensschutz. „Das muss uns ein Hauptanliegen sein. Meine Grundüberzeugung war immer: Wie können wir helfen, damit Gottes Leben angenommen werden kann. Nicht verurteilen, sondern da sein.“